Betrieb und Gewerkschaft
Opel: "Kein zweites Nokia" beim Arbeitsamt Bochum
Bochum (Korrespondenz), 15.07.09: Ein Freund von mir musste vor einigen Tagen zur Agentur für Arbeit Bochum, um sich arbeitslos zu melden. Seine Zeit in einer "Beschäftigungsgesellschaft" (BG) läuft in drei Monaten aus. Beim Arbeitsamt fragte der Mitarbeiter, ob er denn eine Einladung hätte. Nein, entgegnete er, er wäre von der BG an die Arbeitsagentur verwiesen worden.
Der Mitarbeiter der Agentur meinte dann sinngemäß, dass sie bei der Nokia-Schließung die Erfahrung gemacht hätten, dass Nokianer auf einen Schlag zur Agentur gekommen seien, "busweise", wie dieser sagte. Das wollten sie nicht haben, deswegen sollten Arbeitslose nur auf Einladung kommen.
Zu Denken gibt folgende weitere Bemerkung des Agentur-Mitarbeiters: "Aus Nokia haben wir gelernt. Auf Opel sind wir besser vorbereitet." Hat der Mitarbeiter der Arbeitsagentur Bochum sich verplappert und sind bei den Bochumer Behörden Massenentlassung bei Opel schon fest eingeplant? Oder hat die Arbeitsagentur die Forderung kämpferischer Opelaner "Kein zweites Nokia" nur in den falschen Hals gekriegt?