Politik

Gelsenkirchen: Protest gegen Antikommunismus der Jusos

14.08.09 - Die MLPD Gelsenkirchen schrieb am 12. August einen Offenen Brief an die Jusos der Stadt mit einem entschiedenen Protest gegen einen massiv antikommunistischen Vorfall:


Offener Brief an die Jusos in Gelsenkirchen

 

Liebe Mitglieder der Jusos,

am 10. August wurde von euch in der Bahnhofstraße ein Stand durchgeführt unter dem Thema: "Spinner raus!" Aufgeführt waren neben verschiedenen faschistischen Organisationen auch MLPD und AUF Gelsenkirchen - das ist ungeheuerlich! Passanten haben uns berichtet, dass sie dagegen protestiert haben. Unter euren Standbeteiligten gab es dazu durchaus unterschiedliche Meinungen, aber geändert wurde nichts.

Wir protestieren entschieden gegen diesen plumpen Antikommunismus. Ihr verunglimpft damit den antifaschistischen Kampf und spaltet ihn. Habt ihr denn nichts gelernt aus der Geschichte des Hitler-Faschismus, als sich Sozialdemokraten und Kommunisten gemeinsam in den Konzentrationslagern wiederfanden?

Wollt ihr etwa so aus dem Desaster der SPD herauskommen, wo die Umfrageergebnisse immer weiter fallen? Die SPD hat federführend die Verantwortung für die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze, die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden. Wenn ihr meint, ihr könnt euch mit solch primitiven Methoden unbequeme Kritiker vom Hals schaffen, indem ihr sie auf eine Stufe mit Faschisten stellt – dann ist das unterste Schublade. Ihr begebt euch damit auf das Niveau bestimmter Kräfte der CDU und betreibt das Geschäft der Spaltung der Bevölkerung und der Arbeiterbewegung.

Wir fordern euch auf, euch zu entschuldigen und solche Ausfälle in Zukunft zu unterlassen – auch und gerade im Wahlkampf.

Mit freundlichen Grüßen, Toni Lenz (Kreisvorsitzender)