Betrieb und Gewerkschaft

MLPD solidarisch mit den Kollegen von Takata-Petri in Aschaffenburg

Aschaffenburg (Korrespondenz), 12.08.09: Bei der Firma Takata-Petri (Auto-Lenkräder, Airbags) soll die Lenkradproduktion nach Rumänien verlagert werden. 368 Arbeitsplätze sollen dafür hier (vorläufig) vernichtet werden. Eine Solidaritätserklärung der MLPD (siehe unten), die gestern vor dem Tor des Hauptwerks in Aschaffenburg verteilt wurde, stieß auf große Zustimmung, verbunden mit intensiven Auseinandersetzungen, wie der Kampf um jeden Arbeitsplatz erfolgreich geführt werden kann. Deutlich wurde auch die Suche nach einer Alternative zur Profitgier der Kapitalisten.

Die Stimmung unter den Kolleginnen und Kollegen war so, dass etwa 20 bis 25 Prozent sehr kampfentschlossen sowie zum Streik bereit sind und etwa weitere 70 Prozent dann kämpfen würden, wenn jemand das in die Hand nimmt. Es ist aber auch Resignation zu spüren ("Vor zehn Jahren hätten wir kämpfen sollen, aber jetzt?") Die örtliche IG-Metall-Führung orientiert die Belegschaft auf Verhandlungen und versucht, sie für die Ausarbeitung von Alternativ-Konzepten zu gewinnen, wie profitabler produziert werden könnte. In der Solidaritätserklärung der MLPD heißt es unter anderem:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit Empörung haben wir vernommen, dass bei Takata-Petri erneut 368 Arbeitsplätze, davon 335 in Aschaffenburg, vernichtet werden sollen. Viele Familien drohen damit in Not zu geraten. Vernichtete Arbeitsplätze fehlen auch der nachrückenden Jugend. Die Takata-Geschäftsleitung will die Lasten der von den Banken und Konzernen verursachten Krise auf euch abwälzen. Aus reiner Profitgier soll die Lenkradproduktion nach Rumänien verlagert werden.

Die Kapitalisten können zwar jederzeit Arbeiter entlassen, uns sollen aber im Kampf dagegen die Hände gebunden sein. Das Streikrecht der Gewerkschaften gilt nur für tarifliche Fragen. Ein wirksamer Kampf um Arbeitsplätze muss selbständig organisiert werden! Die Mahle-Kollegen haben im Mai durch ihren Streik mit Kantinenbesetzung einen Teilerfolg erkämpft. Ihr Werk soll in den nächsten zwei Jahren nicht geschlossen und keiner entlassen werden.

Der Kampf bei Mahle hat auch gezeigt: Die bürgerlichen Politiker halten nur schöne Sonntagsreden. Wenn es aber zu einem wirklichen Kampf kommt, stellen sie sich dagegen. Wir brauchen eine richtige Arbeiterpartei wie die MLPD, die das Know-How hat, wie man Kämpfe erfolgreich organisiert!

Die MLPD wird ihren Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009 in den Dienst des Kampfes gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Werktätigen und für einen echten Sozialismus stellen. Wir versichern Euch, dabei alle unsere Möglichkeiten zu nutzen, um Euren berechtigten Kampf bekannt zu machen und die Solidarität zu organisieren!

Mit kämpferischen Grüßen"