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Gewerkschafter von den Philippinen rufen zu einer weltweiten "Anti-Toyota-Kampagne" auf
03.09.09 - Philippinische Automobilarbeiter von Toyota kämpfen beharrlich seit Jahren für ihre Rechte gegen den Konzern und die Regierung. Ausgangspunkt waren Entlassungen als Antwort des Betriebs auf einen Lohnkampf im Jahr 2001. Seitdem weigert sich Toyota, die Entlassungen zurückzunehmen und ihre Gewerkschaft anzuerkennen. Trotz Bedrohungen von Leib und Leben führen sie bis heute ihren unbeugsamen Kampf und haben bereits drei Kampagnen mit wachsender Resonanz in inzwischen 45 Ländern durchgeführt.
Sie bekamen vom obersten philippinischen Gerichtshof Recht. Sie wandten sich an die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit einer Beschwerde. Die bekräftigte ihre Forderung als ein berechtigtes Grundrecht. Darum scheren sich weder Toyota noch die Arroyo-Regierung bis heute. Ihre drei Kampagnen erhielten vor allem in Südostasien große Beachtung. Auch die Gewerkschaft der Toyota-Arbeiter in Japan unterstützt sie. Eine Delegation der philippinischen Arbeiter war auf dem letzten Internationalen Automobilarbeiterratschlag 2007 in Deutschland, der sich geschlossen solidarisch erklärte.
Nun hat Ed Cubelo, der Vorsitzende der Philippinischen Gewerkschaft TMPCWA (Toyota Motor Philippines Corporation Workers Association) alle Gewerkschafter, fortschrittliche Organisationen und Personen zu ihrer nunmehr 4. Anti-Toyota-Kampagne ab 15. September aufgerufen. Diese wird auch von der MLPD unterstützt. Vorgeschlagen wird in dem Aufruf, bis zum 10. September folgendes Protest-Schreiben an die unten aufgeführten Kontaktadressen zu schicken:
„An Herrn Akio Toyoda, Präsident von der Toyota Motor Corporation
1. Führen Sie bitte allgemeine Lohnverhandlungen entsprechend der Entscheidung des Obersten Gerichts der Philippinen im Jahre 2003! Stellen Sie die illegal entlassenen Arbeiter an ihrem bisherigen Arbeitsplatz ein entsprechend der Empfehlung der Internationalen Arbeiter Organisation (ILO)! Ziehen Sie sofort die Anschuldigungen wegen krimineller Straftaten gegen Gewerkschafter zurück! Beenden Sie jede und alle Versuche zur Zerschlagung der Gewerkschaft TMPCWA!
2. Lassen Sie die Militärkräfte und das zur Polizei gehörige Personal aus der Fabrik in Santa Rosa abziehen und erlauben Sie diesen keinen weiteren Zutritt oder Zugang! Drängen sie die Arroyo Regierung das Leben des Gewerkschaftsvorsitzenden Ed Cubelo von TMPCWA zu sichern!"
Ähnlich lautende Schreiben sollen auch an die Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo der Philippinen und den Premierminister von Japan geschickt werden. Im Internet zu finden unter www.dp-freunde.de, wozu es auch eine elektronische Unterschriftenkampagne gibt. Die Protestunterschrift bitte senden an die Gewerkschaft von Toyota in Japan: protest-toyota@list.jca.apc.org, eine Kopie an die philippinische Gewerkschaft: tmpcwa1998@yahoo.com und an die Deutsch-Philippinische Freundschaftsgesellschaft e.V.: vorstand@dp-freunde.de.
Auch auf dem 6. Internationale Automobilarbeiterratschlag vom 15. bis 18. Oktober in Hannover unter dem Motto "Solidarisch, offensiv, international – Automobilarbeiter bewegen die Welt" wird eine Delegation der philippinischen Arbeiter erwartet.
Der ganze Aufruf kann unter www.dp-freunde.de gelesen werden.
Mehr über die Entwicklung in der Autoindustrie und sowie zum Automobilarbeiterratschlag in der neuen "Roten Fahne".