Jugend

Lokomotiven fahren überall hin … auch in den Unterricht

Düsseldorf (Korrespondenz), 12.09.09: Mittwoch, siebte Stunde, Pausenaufsicht. Deutliche Kürzungen des Unterrichts und des Nachmittagsangebots führen dazu, dass es ziemlich ruhig ist, wo sonst ein quirliges Getobe angesagt ist. Zeit, um mit meiner Kollegin zu quatschen.

Die sagt: "Was ich dir neulich schon erzählen wollte. Ihr habt doch in Duisburg die schönen Wahlplakate aufgehängt. Eins habe ich im Unterricht verwendet: 'Revolutionen -  Lokomotiven der Geschichte'.

„Gefällt mir auch am besten - und es wurde auch in Online-Umfragen zum besten Plakat gewählt", antworte ich. "Und was hast du damit im Unterricht gemacht?"

"Ich habe es als Einstieg zu Büchner 'Dantons Tod' genutzt." (In dem Drama geht es um die Schlussphase der Französischen Revolution 1789, in Robespierre den Revolutionär der ersten Stunde, Danton, aufs Schafott bringt). 

"Und die Schüler…?"

"Denen hat es gefallen. Sie haben assoziiert, was ihnen zu Lokomotiven einfällt: Kraft, Stärke, Bewegung, die altmodische Maschine, das Gestänge, ganz anders als heute ein ICE. Eigentlich müsste es 'Revolutionen - Triebköpfe der Geschichte' heißen, haben sie gesagt."

"Also, da gefallen mir die Lokomotiven aber besser …"