Umwelt

Riesiger Protest gegen Atomkraftwerke

08.09.09 - In den bürgerlichen Massenmedien wurden Bilder gezeigt, als ob die Großdemonstration am 5. September in Berlin von den Grünen organisiert worden wäre. Ausgerechnet von der Partei der Umweltheuchelei, deren "Umweltminister" Trittin die Laufzeit der AKW´s auf 30 Jahre festschrieb und die Castor-Transporte wieder genehmigte! Tatsächlich war der große Protest von zahlreichen Initiativen getragen, worüber ein Korrespondent aus Berlin berichtet:

Mit der größten Demonstration seit dem schweren AKW-Unfall in Tschernobyl 1986 beendete am 5.9. die bundesweite Anti-AKW-Bewegung ihre Aktionswoche "Mal richtig abschalten". Rund 50.000 Menschen, darunter viele Landwirte mit Hunderten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, setzten wenige Wochen vor der Bundestagswahl ein deutliches Zeichen: Der Protest und Widerstand gegen das Atomprogramm ist ungebrochen!

Kern des Widerstands bilden die Initiativen - Bäuerliche Notgemeinschaft und BI Lüchow-Dannenberg - aus dem Wendland. Mit 130 Traktoren starteten sie vor einer Woche zu einem Anti-Atom-Track entlang der Atommüll-Endlager Asse und Morsleben. Dabei trafen sie entlang der Strecke überall auf große Sympathien von Seiten der Bevölkerung. In Salzgitter - Nahe dem Schacht Konrad - kamen sie mit IG-Metall-Vertrauensleuten zusammen. In Morsleben wurden sie von der Magdeburger Polizei massiv angegriffen, unter anderem mit Tränengas und gezückter Pistole. Am Freitag früh startete ein zweiter Track aus dem Wendland mit über 200 landwirtschaftlichen Fahrzeugen, der direkt nach Berlin fuhr. 

Die Demonstration war sehr lebendig und phantasievoll, mit einer erkennbar großen Beteiligung von Bürgerinitiativen, darunter zahlreiche Jugendliche. Viele Schilder und Transparente richteten sich gegen Kanzlerin Merkel und die CDU/CSU. Auffällig: Die Grünen waren mit großen Blöcken anwesend, hatten offensichtlich aus wahlkampftaktischen Gründen bundesweit nach Berlin mobilisiert. Die MLPD vertrieb die Umweltbroschüre und Wahlzeitung und lud zur Wahlkundgebung der Partei auf dem Berliner Alexanderplatz ein.