International
Reaktionäre Proteste in Venezuela
08.09.09 - Studenten protestieren in Venezuela gegen das neue Erziehungsgesetz. Es schränkt unter anderem die Privatschulen ein und erleichtert den Zugang für Kinder armer Leute an die Hochschulen. Das passt vor allem den bisher Privilegierten nicht. Die Religion wird aus dem Lehrplan genommen, Religionsunterricht außerhalb der Schulzeit ist aber möglich. Die rechte Opposition versucht nun, den Unmut zu schüren.
Auch Menschen, die Chávez unterstützen, fordern kritisch ein konsequenteres Vorgehen gegen die Ausbeutung durch internationale Monopole und mehr Rechte für die Arbeiter. Doch die derzeitigen Proteste zielen auf eine Destabilisierung und Wiederherstellung der uneingeschränkten Macht der reaktionärsten Kreise im Lande.
Die antikommunistische Hetze der bürgerlichen Medien hierzulande überschlägt sich. So schreibt "welt-online": "Da wird ein neues Erziehungsgesetz präsentiert, das die Gestaltung aller Lehrinhalte ausschließlich in die Hände des Staats legt und damit den Rahmen bietet für totale Indoktrination. Die Stoßrichtung ist dabei eindeutig gegen die katholische Kirche gerichtet..." (7.9.09) Die Trennung von Kirche und Staat ist allerdings keine Erfindung des Kommunismus, sondern eine demokratische Grundforderung seit der französischen Revolution!
Die Reaktionäre in Venezuela scheuen auch keinen Terror. Erst vor wenigen Monaten wurden Streikführer in Venezuela aus dem Hinterhalt ermordet. Nicht zufällig fördert ausgerechnet der Präsident Kolumbiens, Alvaro Uribe, der selbst mit faschistoiden paramilitärischen Banden verbündet ist, die teils gewaltsamen Aktionen im Nachbarland.