Betrieb und Gewerkschaft

Augsburg: Protest gegen Entlassungen

Augsburg (Korrespondenz), 28.09.09: 1.200 Beschäftigte der Augsburger Metallbetriebe und aus der Umgebung protestierten am Donnerstag gegen die geplante Entlassung von 143 Arbeitern von Emcon (Autozulieferer) bei einer Kundgebung vor den Werkstoren von Emcon. Besondere Empörung gab es darüber, dass Emcon noch schwarze Zahlen schreibt und trotzdem den "Beschäftigungssicherungsvertrag" gekündigt hat.

Allein 600 Kollegen kamen als Delegationen aus anderen Betrieben, was die Bereitschaft zum gemeinsamen Kampf, aber auch die Betroffenheit von immer mehr Belegschaften zeigt. 100 Kollegen der Molkerei Cema wurden bereits gekündigt, in anderen Metallbetrieben gibt es ausgedehnte Kurzarbeit (manroland, Kuka, Osram ...) und drohen Entlassungen. Bei den Lech-Stahlwerken will der Chef Max Aicher die Arbeitszeit um acht Stunden erhöhen, ohne Lohnausgleich.

Neben kämpferischen Reden, die auch den Kapitalismus angriffen, wurde aber auch häufig die Illusion verbreitet, gemeinsam mit den Kapitalisten durch die Krise zu gehen. Die MLPD und ihr Bundestags-Direktkandidat Emil Bauer solidarisierten sich mit dem Kampf um jeden Arbeitsplatz bei Emcon, verbreiteten die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Konzernprofite und den gemeinsamen Kampf aller Belegschaften dafür. Viele Kollegen nahmen unsere Wahlzeitung und stimmten auch zu, dass der Kapitalismus eigentlich weg muss, verbunden oft aber auch mit Skepsis, ob und wie das zu erreichen ist.