International
"Sie wollen Mumia Abu-Jamal umbringen"
02.10.09 - Die "Rote Hilfe e.V." erinnert in einem Aufruf an das Schicksal des afro-amerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal, der seit 27 Jahren als politischer Gefangener im Todestrakt von Pennsylvania (USA) sitzt.
"Sein Prozess und sein Urteil 1982 waren ein Muster an Rassismus und Klassenjustiz -der vorsitzende Richter verweigerte ihm das Geld für die Verteidigung und bezeichnete ihn als 'N....r', dem schlimmsten rassistischen Schimpfwort nach US-Standards... In diesem von Rassismus und politischer Repression gekennzeichneten Prozess wurde der völlig chancenlose ehemalige Black Panther Pressesprecher zum Tode verurteilt. Die lebensfeindlichen Haftbedingungen im Todestrakt haben Mumia jedoch weder gebrochen noch zum Schweigen gebracht...
Anfang April 2009 zeigte das höchste Gericht erneut, was in den USA bereits bei vielen als 'Mumia-Ausnahme' bekannt ist: jedes geltende Recht wird umgedeutet oder einfach ignoriert, wenn es der Absicht der Justiz und Politik im Weg ist, Mumia dafür zu bestrafen, dass er nicht klein bei gibt. Nachdem also mit der Entscheidung im April 2009 endgültig abgesegnet wurde, dass ihm kein neues Verfahren gewährt wird, steht für den Herbst 2009 nur noch eine Entscheidung des höchsten US-Gerichts aus: ob das Todesurteil von 1982 bestätigt wird oder eine neue Jury darüber befinden soll, ob es in lebenslange Haft umgewandelt wird...
Die Staatsanwaltschaft von Philadelphia will Mumias Hinrichtung um jeden Preis und macht großen Druck, um dieses Ziel zu erreichen. Nach Aussagen seines Anwalts R. Bryan befindet sich Mumia in der größten Lebensgefahr seit seiner Festnahme 1981.
Zahlreiche Mumia-Unterstützer/Innengruppen und Bündnissen rufen dazu auf, am letzten Samstag vor einem möglichen Hinrichtungstermin eine bundesweite Demonstration in Berlin für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal sowie für die Abschaffung der Todesstrafe durchzuführen... Für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal!"