Umwelt

Furchtbare Erlebnisse im Tropensturm

30.09.09 - In Südostasien hat der Tropensturm "Ketsana" mit seinen riesigen Regenmassen bereits Hunderte von Menschenleben gefordert, er traf auf die Philippinen, Vietnam und Kambodscha. Und schon braut sich ein neuer Sturm über dem Pazifik zusammen. Die Heftigkeit dieser Stürme ist neu - Ergebnis des beschleunigten Übergangs in die Umweltkatastrophe. Es ist die Erwärmung der Ozeane, die zu solchen verheerenden Stürmen führt. Wir dokumentieren Auszüge aus einem von den "Deutsch-Philippinischen Freunden e.V." veröffentlichten Brief eines Freundes auf den Philippinen, der furchtbare Erlebnisse der Menschen in diesem Sturm beschreibt: 

"Die Häuser von Jun und elf seiner Nachbarn (sie leben in einem Armenviertel beim Marikina-Fluss) wurden durch die wilde Flut hinweggespült in den Fluss. Jun, seine Schwiegertochter und zwei Enkelinnen hatten mehrere Stunden auf dem Dach ihres Hauses ausgeharrt. Aber als die Wassermassen stiegen, mussten sie das Dach verlassen und auf die Dächer von Nachbarhäusern klettern. Um 17 Uhr endlich erreichten sie ein Haus, das drei Etagen hatte. Dort blieben sie, zusammen mit 30 Nachbarn, bis zum frühen Morgen.

Jun konnte auf den Fluten des Flusses Sofas und Hausdächer treiben sehen und mindestens fünf Mal Menschen, die von der Flut mitgerissen wurden. Wir sind glücklich, dass aus unserer Familie niemand gestorben ist. Solche schrecklichen Erlebnisse werden überall in verschiedensten Teilen von Manila berichtet und in zahlreichen anderen Städten und Provinzen. Auch jetzt, wo ich diesen Brief schreibe, steigt die Zahl der im Radio gemeldeten Toten jede Stunde.

Mehr und mehr Körper von toten Männern, Frauen, Kindern und Babys tauchen auf, die im Schlamm begraben waren, die in den überschwemmten Häusern waren, manche hängen sogar in den Stromleitungen, wurden unter zusammengebrochenen Mauern gefunden usw.

Was unser Volk sehr wütend macht ist die Tatsache, dass die Arroyo-Regierung sehr, sehr wenig Verantwortung für die Katastrophe übernimmt. Man muss sich mal vorstellen, dass die Stadt Marikina nur zwei Schlauchboote hat (und ein Teil von Marikina wird fast bei jedem Sturm überflutet). Aber Frau Arroyo und die Offiziellen ihres Kabinetts sind jetzt überall zu sehen, reisen mit Hubschraubern und Armee-Lastwagen übers Land, begleitet von Fernseh-Leuten, die ihre 'Aktivität' filmen sollen. Das ist wirklich ekelhaft!"

Die "Deutsch-Philippinischen Freunde" geben ein Konto an, auf das Geldspenden eingezahlt werden können, die dann einen Tag später auf den Philippinen verfügbar sind: Deutsch-Philippinische Freunde Deutsche Bank 24 Langenfeld BLZ 300 700 24 Konto Nr. 40 81 550