Jugend
15.000 Auszubildende protestieren gegen "prekäre Arbeitsverhältnisse"
08.10.09 - Anlässlich des vom Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) ausgerufenen "Welttags für menschenwürdige Arbeit" haben in ganz Norddeutschland gestern rund 15.000 Auszubildende gegen zunehmende Leiharbeit, befristete Stellen, schlechte Bezahlung und unbezahlte Praktika protestiert. Bei der Hamburger Schiffswerft Blohm+Voss baute die IG-Metall-Jugend am frühen Morgen Mauern aus Pappkartons auf. Um fünf vor zwölf ließen 145 Auszubildende des Betriebes Luftballons aufsteigen, an denen Postkarten mit ihren Zukunftswünschen befestigt waren.
In Bremen beteiligten sich etwa 400 Auszubildende sowie junge Kolleginnen und Kollegen von Daimler und Airbus an Aktionen mit Buttons und Flugblättern. In Oldenburg demonstrierten ca. 100 Gebäudereiniger und Beschäftigte beim Theater gegen Niedriglöhne. In Wilhemshaven gab es eine Aktion von Auszubildenden verschiedener Betriebe unter anderem für Festanstellung und gegen Verweigerung der Übernahme. Bezirksleiterin Jutta Blankau machte auf eine Studie der IG Metall aufmerksam, nach der mehr als 30 Prozent der Erwerbstätigen unter 35 Jahren in sogenannten "prekären Arbeitsverhältnissen" tätig seien.
Auch in anderen Teilen Deutschlands fanden Aktionen zum "Welttag für menschenwürdige Arbeit" statt, teilweise von Gewerkschaften und anderen Organisationen wie der Christlichen Initiative Romero gemeinsam organisiert. Weltweit gab es in über 100 Ländern Aktionen unter anderem der Mitgliedsorganisationen des IGB (mehr dazu hier).