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Italien: Über 100 Jahre Haft für Anti-G8-Demonstranten

Stuttgart (Korrespondenz), 13.10.09: Während die Opfer der Folterungen beim G8-Gipfel 2001 in Italien seit acht Jahren auf Gerechtigkeit warten, die Prozesse kein Ende finden und die Folterer reihenweise freigesprochen werden, sind gestern zehn "Globalisierungsgegner" von 2001, weil sie bei einer Demonstration verhaftet wurden, bei dem sich die Leute gegen die Polizei gewehrt hatten, zu mehr als 100 Jahren Haftstrafe verurteilt worden.

Gegenüber dem erstinstanzlichen Urteil aus dem Jahr 2007 wurden die Strafen noch verschärft. 15 Personen wurden zwar freigesprochen, zum Teil wegen Verjährung des Verfahrens, weitere zehn Angeklagte wurden jedoch zu Haftstrafen zwischen sechs und 15 Jahren verurteilt. 

Diese Strafen sollen auch Angst und Schrecken bei den Menschen bewirken, die sich gegen den Kapitalismus auf die Straße trauen. Sie bedeuten eine extreme Verschärfung der Versammlungsfreiheit in Europa. Sie zeigen uns, wohin die Reise gehen kann, wenn man dagegen nichts unternimmt, auch bei uns.