International
Internationaler Besuch auf der Montagskundgebung in Hannover
Hannover (Korrespondenz), 24.10.09: Unmittelbar im Anschluss an den 6. Internationalen Automobilarbeiterratschlag kamen Gäste aus fünf Nationen zu unserer Montagskundgebung am 19. Oktober. Unsere Freunde aus Brasilien, Mexiko, Venezuela, Südafrika und den USA waren sehr beeindruckt von der seit fünf Jahren anhaltenden Ausdauer der Montagsdemonstranten im Kampf gegen die Hartz-Gesetze. Sie selbst wiederum berichteten vom Kampf der Menschen in ihrer Heimat gegen Ausbeutung und Unterdrückung. So z.B. der Kollege aus Südafrika (ein Gewerkschafter, der im Jahr 2000 von VW Südafrika entlassen worden war), der den Streik auf der Baustelle für das Stadion zur Fußball-WM 2010 bekannt machte.
Eine besondere überraschende Erfahrung für sie war ein plötzlich durchgeführter Polizei-Einsatz: Zehn Minuten vor Schluss der Kundgebung kreuzte eine Streife auf und verlangte die sofortige Beendigung, weil wir die genehmigte Zeit überzogen hätten. Es war ganz offensichtlich ein erneuter Versuch, unsere Kundgebung abzuwürgen. Dumm nur, dass die Streife es nicht für nötig hielt, sich vor und für ihren Einsatz kundig zu machen. Dann wäre ihnen nämlich die angemeldete Dauer bis 19.15 Uhr aufgefallen und sie hätten um fünf Minuten nach 19 Uhr bequem in ihrem Auto sitzen bleiben können.
Der trockene Kommentar unseres GM-Arbeiters aus Detroit: "Ein wunderbares Lehrstück, was in Deutschland Demokratie heißt." Und so hatte auch dieser Blattschuss noch seine gute Seite. Unter großem Beifall verabschiedeten wir sofort eine Protesterklärung an die Polizei in Hannover, um pünktlich auf die Minute Schluss zu machen.