Politik

Kemal Doğan ist eingebürgert!

07.11.09 - Der "Freundeskreis Kemal Doğan" in Köln berichtet in einer Presseerklärung über den Erfolg der Solidaritätsarbeit:

Solidaritätsarbeit hat ihr Ziel erreicht: Kemal Doğan ist eingebürgert! 

Am Freitag, 23. Oktober 2009 hat unser Arbeitskollege, Freund, Nachbar, Familienangehöriger Kemal Doğan mit der Einbürgerungsurkunde endlich die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Stadtdirektor Guido Kahlen ließ es sich nicht nehmen, die Urkunde persönlich zu überreichen. Er zeigte sich beeindruckt davon, dass Herr Doğan im Kampf für seine Bürgerrechte, die Menschen ohne deutschen Pass immer noch weitgehend vorenthalten werden, nicht resigniert hat ... 

Vorausgegangen war dem, dass die Stadt Köln über Jahre Herrn Doğan das Recht auf Einbürgerung aus politischen Motiven verweigert hat. Er kam im Jahr 1980 als politischer Flüchtling nach Deutschland, wo er aufgrund der Verfolgung in der Türkei politisches Asyl erhielt. Seit 1988 arbeitet er als Schichtarbeiter bei den Fordwerken in Köln-Niehl. Er ist aktiver Gewerkschafter und Vertrauensmann der IG Metall.

Im Jahr 2000 hat Kemal Doğan Antrag auf Einbürgerung nach § 85 Ausländergesetz gestellt. Er hatte bereits in der Türkei und auch hier in Deutschland gegen die fortgesetzte Verletzung der Menschenrechte in der Türkei gekämpft. Für seine sozialistische Gesinnung wurde er von der Stadt Köln anhaltend diskriminiert. So sehr wir uns mit Kemal Doğan über den Erfolg freuen, er macht das Unrecht der Stadt Köln gegenüber Kemal Doğan nicht ungeschehen ...

Der "Freundeskreis" organisierte vielfältig den Protest und machte den Fall öffentlich bekannt. Nach einer eindrucksvollen Podiumsdiskussion fand der "Fall Kemal Doğan" auch in den Medien ein breites Echo ... Der Erfolg soll auch eine Ermutigung sein für alle jene, denen demokratische Rechte vorenthalten werden, nicht klein beizugeben und sich zusammenzuschließen. Denn wer für demokratische Rechte kämpft, erhält auch Solidarität. Der "Freundeskreis Kemal Doğan" wird in den nächsten Wochen zum Abschluss seiner Arbeit ein Fest mit allen Unterstützern und Interessierten durchführen. Dazu folgt noch rechtzeitig eine gesonderte Einladung ...