Politik
Hörsäle in Essen und Duisburg geräumt - Studenten gingen auf die Straße
Duisburg (Korrespondenz), 14.11.09: Gestern Abend demonstrieren ca. 300 Studenten/innen und Schüler durch die Innenstadt von Duisburg. Ca. 30 sind am Bahnhof aus Essen dazu gestoßen. Zuvor hatte die Polizei den Duisburger Demozug in der Unterführung zur U-Bahn eingekesselt und Personalien von Ordnern aufgenommen. Danach ging es trotzdem munter weiter.
Das Ganze ist zustande gekommen, nachdem die Räumung der beiden zentralen Hörsäle in Essen und Duisburg vom Rektor angeordnet wurde. In Essen gingen die Studenten daraufhin spontan auf die Straße. In Duisburg hatte es am Nachmittag eine Podiumsdiskussion mit DGB-Chef Rainer Bischoff (Bezirk Niederrhein) gegeben.
Die Einladung der Montagsdemo zur gemeinsamen Aktion am 23. November wurde hier vorgetragen. Auf Initiative des Duisburger Schülerbündnisses sollte anschließend eine gemeinsame Soli-Party stattfinden. Nach einer Stunde rückte aber die Polizei an und alle Versammelten beschlossen, zusammen zur Demo raus zu gehen.
Uni-Rektor Ulrich Radtke müsste man nachträglich einen Pokal für gelebte politische Doppelmoral überreichen. Erst fordert er die Studenten zur Diskussion auf und dann droht er mit der Polizei. Rainer Bischoff wurde zunächst freundlich als Vertreter der Gewerkschaften begrüßt, hat sich aber damit blamiert, dass er von der bundesweiten Demo am nächsten Dienstag, den 17. November, "nichts wusste". Der Jugendverband REBELL und Freunde von der MLPD, von ATIF, DIDF und anderen waren jedenfalls da und gut informiert.