Politik

"Ich war's und das hat Gründe!"

14.11.09 - Mit der (einzigen) Gegenstimme von Monika Gärtner-Engel, Ratsfrau für "AUF Gelsenkirchen", hat der Rat der Stadt Gelsenkirchen die finanzielle Unterstützung der Arena-Gesellschaft (Immobiliengesellschaft der Schalker Veltins-Arena) beschlossen. "Ich bin selbst Schalke-Fan, aber auch gerade deswegen muss ich einen derartigen Schnellschuss gründlichst und unvoreingenommen vom Standpunkt der GelsenkirchenerInnen und SteuerzahlerInnen prüfen", erklärt Monika Gärtner-Engel dazu. Weiter heißt es dazu in einer Pressemitteilung von ihr:

Schalke 04 hat für das Lebensgefühl der Gelsenkirchener, als wichtiger "Wirtschaftsfaktor", aber auch für die internationale Bekanntheit der Stadt unstrittig große Bedeutung. Um so mehr ist diese Ratsentscheidung daraufhin zu prüfen, ob sie dem Verein und der Stadt auf lange Sicht nicht eher schaden als nutzen könnte:

Wie groß sind in Heller und Pfennig die Risiken für die GEW und damit indirekt die Stadt? Ist eine Prüfung durch Wirtschaftsprüfer tatsächlich verlässlich? Wie groß ist die Zinsbelastung dadurch, dass die GEW das Geld ja nicht hat, sondern selbst aufnimmt? Was passiert mit der GEW und dem "Kerngeschäft" (ZOO, Bäder...), wenn sie durch erhebliche Belastungen durch dieses Geschäft in große finanzielle Probleme kommt?

Darüber hinaus ist aber für den Steuerzahler auch noch interessant: wenn hier nur ein Kredit weiter gereicht wird, warum nimmt S 04 das Geld dann nicht selbst auf? Ist das nicht ein massives Indiz dafür, dass es um die Bonität von Schalke 04 doch deutlich schlechter bestellt ist als gedacht und in der Öffentlichkeit präsentiert wird? Wäre daher eine kritische Grundsanierung der Vereinsfinanzen nicht besser? Was passiert, wenn Schalke 04 (weiter) in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommt und seine Pacht an den Verein nicht bezahlen kann? Besteht nicht die reale Gefahr, dass das Geld der Bürger schlicht futsch ist? Was trägt der Verein selbst Markantes bei, um die Probleme zu lösen? Wie selbstkritisch werden Fehler der Vergangenheit vom Vereinsmanagement aufgearbeitet? Warum erfahren die Stadtverordneten das alles aus der Presse und bekommen die Vorlage erst drei Tage vor der Sitzung?

Kurzum: vielleicht eine Entscheidung gegen den Strom, aber eben nach dem Motto: steh AUF, wenn du ein Schalker bist!