Politik
Uni-Besetzungen weiten sich aus - GEW und Verdi solidarisch
13.11.09 - In ganz Deutschland sind inzwischen Räume von Hochschulen in rund 20 Städten besetzt. Die Gewerkschaften GEW und Verdi haben sich mit den protestierenden Studenten solidarisch erklärt. Während die Proteste bei den meisten Hochschul-Beschäftigten auf Sympathie stoßen bzw. von ihnen unterstützt werden, ließ unter anderem in Tübingen die Universitätsleitung einen von Studenten besetzten Hörsaal gestern von der Polizei räumen.
In einer aktuellen Pressemitteilung zur Besetzung des "Audimax" (großer Vorlesungssaal) der Berliner Humboldt-Universität heißt es: "Am Mittwoch hat die Vollversammlung der Humboldt Universität zu Berlin mit ca. 800 TeilnehmerInnen die Besetzung des Audimax beschlossen. Die Besetzung ist kein Selbstzweck. Die Forderungen des Bildungsstreiks 2009 sind noch nicht durchgesetzt. (...) Überhöhte und fehlgeleitete Arbeitsbelastung, überfüllte Veranstaltungen und überfordertes Lehrpersonal sind an den Hochschulen nach wie vor die Regel. (...)
Die Besetzung an der HU setzt einen weiteren Punkt in der Reihe internationaler Bildungsproteste gegen die Umstrukturierung der europäischen Hochschullandschaft im Zuge des Bologna-Prozesses. (...) Unerfreulich war ... die Reaktion der Uni-Leitung. Das Audimax in Berlin-Mitte wurde am Mittwochabend von der Polizei umstellt, eine Räumung wurde angedroht. Zwischenzeitlich wurde niemand ins Gebäude gelassen."