Umwelt

Impfkampagne zur Schweinegrippe - unverantwortlicher "Großversuch" der Pharmaindustrie

18.11.09 - International wächst die Kritik an dem Projekt der Massenimpfung zur Schweinegrippe. Selbst der Vorsitzende der unabhängigen Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AKDA), Wolf-Dieter Ludwig, kommt zu dem Schluss: "Keiner kann mehr bestreiten, dass wir gerade Teilnehmer eines riesigen Großversuchs sind." ("Süddeutsche Zeitung", 14.11.09) Damit geraten auch die Gesundheitspolitik der neuen schwarz-gelben Regierung und der zuständige Minister Philip Rösler (FDP), der noch vor wenigen Tagen die Ärzte zu mehr Impfaktionen aufforderte, ins Visier der Kritik.

Es erhärtet sich der Verdacht, dass die Schweinegrippe-Impfung nichts anderes ist als ein milliardenschweres Konjunkturprogramm für die "notleidende" Pharmaindustrie - mit unkalkulierbaren Risiken für die Bevölkerung. Während die Schweinegrippe-Epidemie bisher wie eine normale Grippewelle verläuft, hat der AKDA-Vorsitzende Dr. Ludwig aufgedeckt, dass der Impfstoff Pandemrix - der der Masse der Bevölkerung verabreicht wird - vor der Zulassung nur an 61 (!) Probanden (Testpersonen) getestet wurde.

Zwar gab es auch zuvor schon "Tests", aber nicht mit Pandemrix, sondern mit einem "Modellimpfstoff". Dieser enthielt neben dem ebenfalls wenig getesteten Wirkverstärker AS03 nicht den jetzt enthaltenen Wirkstoff gegen das Schweinegrippe-Virus H1N1, sondern noch den Wirkstoff gegen das Vogelgrippe-Virus H5N1. "Aus wenigen Erfahrungen mit dem ersten Impfstoff abzuleiten, dass der zweite Impfstoff - mit dem noch weniger Erfahrungen bestehe - unbedenklich sei, hält Ludwig 'vorsichtig ausgedrückt für verwunderlich'", schreibt dazu die "Süddeutsche Zeitung" am 14.11.09.

Der Allgemeinmediziner Dr. Willi Mast aus Gelsenkirchen kommt in einem Leserbrief an die "Rote Fahne" vom 9.11.09 zu dem Schluss: "Wie gefährlich der Impfstoff ist, wissen wir noch nicht. Deshalb muss auch eine Massenimpfung bei einem relativ harmlosen Virus abgelehnt werden. Bei gefährdeten Personen kann die Impfung dennoch berechtigt sein. Sicher müssen wir inzwischen von einer Epidemie und einer Pandemie sprechen, weil sie sich weltweit ausbreitet und hunderttausende in Deutschland sich inzwischen infiziert haben. Aber das rechtfertigt in keiner Weise die Panikmache in den Medien."

Die mexikanische Tageszeitung "La Jornada" hat Anfang November einen Artikel unter dem Titel "Pandemie der Profitgier" veröffentlicht, der im Internet weltweite Verbreitung findet und aus dem wir gerne zitieren: "Auf der Erde sterben jedes Jahr zwei Millionen Menschen an der Malaria, die ganz einfach durch ein Moskitonetz geschützt werden könnten. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert. Auf der Erde sterben jedes Jahr zwei Millionen Mädchen und Jungen an Durchfallerkrankungen, die mit einer isotonischen Salzlösung im Wert von ca. 25 Cent behandelt werden könnten. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert. Die Masern, Lungenentzündungen und andere mit relativ preiswerten Impfstoffen heilbare Krankheiten haben jedes Jahr bei fast zehn Millionen Menschen den Tod zur Folge. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert.

Aber als vor einigen Jahren die famose 'Vogelgrippe' ausbrach, überfluteten uns die globalen Informationssysteme mit Nachrichten. (...) Und trotz alledem, durch die Vogelgrippe kamen weltweit 'nur' 250 Menschen zu Tode. (...) Ja, jetzt beginnt die Hysterie um die Schweinegrippe. Und alle Nachrichtensender der Erde reden nur noch davon. (...) Was sagt ein Verantwortlicher der Roche dazu: 'Wir sind sehr besorgt um diese Epidemie, soviel Leid, darum werden wir das wundervolle Tamiflu zum Verkauf anbieten.' (...)

Die nordamerikanische Firma Gilead Sciences hält das Patent für (das Grippemittel) Tamiflu. Der größte Aktionär dieser Firma ist niemand weniger als die verhängnisvolle Person, Donald Rumsfeld, der frühere Verteidigungsminister der US-Administration George W. Bushs, der Urheber des Irak-Krieges. Die Aktionäre von Roche und Relenza reiben sich die Hände, sie sind glücklich über die neuen Millionen-Gewinne mit dem zweifelhaften Tamiflu. Die wirkliche Pandemie ist die Gier, die enormen Gewinne dieser 'Gesundheitssöldner.'" (hier der vollständige Text des Artikels in deutscher Sprache)

(Weitere Informationen gibt es in der am Freitag erscheinenden Druckausgabe der "Roten Fahne", die hier bestellt werden kann)