Politik
Tübingen: Besetzter Hörsaal nach Polizeidrohungen geräumt
Tübingen (Korrespondenz), 16.11.09: Überfüllte Hörsäle, hoher Leistungsdruck, Bachalor und Masterstudiengänge - aus Protest über die Missstände an den Universitäten hatten in Tübingen Studenten den Hörsaal im Kupferbau besetzt. Auf Anordnung des Rektorats rückte am Donnerstag Morgen gut 200 Einsatzkräfte der Polizei an, die mit Wegtragen, Personalienaufnahme und Geldbußen drohten. Daraufhin räumten die Besetzer "freiwillig". Etliche Lehrkräfte solidarisierten sich mit den Studenten und kritisierten das Vorgehen des Rektors, es gab auch kritische Leserbriefe.
Gleich am frühen Morgen um 8.00 Uhr protestierten Studierende gegen die Räumung des Kupferbaus. Nachmittags zogen rund 500 Studentinnen und Studenten durch Tübingen. "Wir sind hier und wir sind laut – weil man uns die Bildung klaut", schallte es durch die Tübinger Altstadt. Die schon vorher geplante Demo verlief friedlich und gut "bewacht" durch viele Polizeikräfte. Das Transparent der MLPD-Hochschulgruppe war weithin gut sichtbar.