Wirtschaft

"Wenn Sie noch etwas für den angeschlagenen Ruf Ihres Geldinstituts tun wollen ..."

21.11.09 - Gerd Pfisterer, Betriebsratsvorsitzender der Hoesch Spundwand und Profil GmbH Dortmund, schreibt an den Vorstand der Deutschen Bank AG:

Werter Herr Ackermann,

mit Empörung haben ich und meine Kollegen von der Kündigung der Konten der MLPD durch die Deutsche Bank erfahren. Die MLPD ist eine legale Partei, für die ich im September zu den Bundestagswahlen kandidiert habe.

Während des Wahlkampfs musste ich die Erfahrung machen, wie durch eine breite Medienzensur der Wahlkampf der MLPD und meine Kandidatur totgeschwiegen wurden. Ich sehe in Ihrem Vorgehen eine Fortsetzung dieser undemokratischen Behinderung einer Arbeiterpartei. Sie haben die Konten der MLPD ohne Angaben von Gründen gekündigt. Von einem Kreditinstitut Ihres Ranges hätte ich schon mehr Courage erwartet.

Fehlen Ihnen die Argumente oder haben Sie nicht den Mumm, offen zuzugeben, dass Sie damit offen gegen das gesetzlich festgelegte Verbot der politisch begründeten Kündigung von Konten verstoßen? Glauben Sie auch in diesem Fall sich vor Gericht wieder freikaufen zu können? Während des Wahlkampfs haben viele meiner Kollegen für die MLPD gespendet und haben bewundernd festgestellt, dass die MLPD als einzige Partei ihre gesamte politische Arbeit ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert und keine Schulden hat. Ist Ihnen vielleicht dies ein Dorn im Auge?

Umso empörter sind meine Kollegen, dass auch das Konto für Spenden von Ihnen gekündigt wurde. Wenn Sie noch was für den ohnehin schon angeschlagenen Ruf Ihres Geldinstituts tun wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen, die Kontenkündigung gegenüber der MLPD umgehend zurückzunehmen. In Erwartung einer Korrektur Ihrer Entscheidung.

G. Pfisterer