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Bahn vernichtet 14.000 Arbeitsplätze

14.12.09 - Der Vorstand der staatlichen Deutschen Bahn will in den nächsten zwei Jahren 14.000 Arbeitsplätze vernichten, davon 4.000 im Güterverkehr, bei Schenker Rail. Im Schienengüterverkehr sollen (laut Pressemitteilungen) weitere 72 Bahnhöfe stillgelegt werden, nach Informationen von "welt online" unter anderem in Berlin, Dortmund, Leipzig und Nürnberg. Zum Fahrplanwechsel wurden wieder die Fahrpreise erhöht. Gleichzeitig wurde die Sicherheit der Züge so weit heruntergefahren, dass Anfang 2010 auch die ICE-Züge mit dem Programm "RESET" zur Generalreparatur in die Betriebswerke müssen. Überstunden und Urlaubssperre für die Eisenbahner will der Bahnvorstand den Arbeitern verordnen. Worum geht es bei diesen Plänen und Machenschaften der Deutschen Bahn, was sind die Hintergründe?

Die Deutsche Bahn ist eines der führenden internationalen Monopole in der Transport- und Logistik-Branche; bei der Schienengütertochter DB Schenker Rail arbeiten alleine 24.000 Beschäftigte. Über 50 Prozent des Umsatzes macht die Deutsche Bahn bereits außerhalb des Eisenbahnbereichs. Mit der kapitalistischen Weltwirtschaftskrise kam es zu einem drastischen Einbruch im gesamten Güterverkehr, im Schienengüterverkehr von über 25 Prozent (35.000 Güterwagen sind gegenwärtig stillgelegt). 

Als Reaktion darauf will die Deutsche Bahn den Profit in den nächsten zwei Jahren um zwei Milliarden Euro steigern. Das ist sicherlich alles abgestimmt mit der Bundesregierung. Dazu soll die Ausbeutung der Belegschaft drastisch verschärft werden. So sollen 80 Prozent der angestrebten Profitsteigerung direkt aus den Beschäftigten herausgepresst werden. Schon in den letzten fünf Jahren wurden bei der Bahn weit über 13.000 Arbeitsplätze vernichtet. 

Gleichzeitig werden die Lasten auf die Bevölkerung abgeladen. Dazu passen die Preiserhöhungen und die Zunahme der Gesundheitsgefährdung durch die verbrecherische Umweltpolitik von Monopolen und Staat. So stimmt die Stilllegung von weiteren Güterbahnhöfen genau mit der katastrophalen Umweltpolitik der Regierung überein, die vor allem auf die Förderung des Straßenverkehrs ausgerichtet ist, während gleichzeitig im Schienenverkehr eine weitere Konzentration auf die absolut profitträchtigsten Bereiche erfolgt. Und es soll auch nach "RESET" mit den lebensgefährlich verlängerten Wartungsintervallen weiter gehen wie zuvor. 

Nicht zuletzt sollen alle diese arbeiter- und volksfeindlichen Maßnahmen dazu dienen, die Deutsche Bahn möglichst schnell an die Börse zu bringen, um an "frisches Kapital" zu kommen. Dieses Vorgehen bei der Deutschen Bahn hat "System": So wollen die Konzerne mit ihrer Kapitalvernichtung bei gleichzeitiger Profitsteigerung als sogenannter "Sieger" in der Logistikbranche aus der Weltwirtschaftskrise herauskommen.

Die Streiks bei Daimler in Sindelfingen sind ermutigend und lehrreich für den Weg der Arbeiteroffensive. In diesem Sinne sind auch die Eisenbahner herausgefordert, in die Offensive zu gehen - die Bevölkerung wird sicher solidarisch sein, denn es geht auch um ihre Lebensinteressen!

Statt Kurzarbeit und Entlassungen: 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich - besonders im Interesse der Jugend! Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht! Im Interesse des Umweltschutzes und unserer Gesundheit: weitgehende Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, Einführung des Nulltarifs im Nahverkehr! Bezahlung dieser Maßnahmen durch eine Umweltsteuer durch die Monopole!