Politik
Siebenköpfiger Familie wurde der Strom abgestellt
24.12.09 - Das Personenwahlbündnis AUF Gelsenkirchen informiert in einer aktuellen Pressemitteilung über das skandalöse Vorgehen der "Emscher-Lippe-Energie GmbH":
... Skandalös, unmenschlich und an Unbarmherzigkeit kaum zu überbieten finden viele Montagsdemonstranten den Vorgang der ELE, mitten im Winter einer Familie mit sieben Menschen den Saft abzudrehen. "Da stelle man sich vor, dass die ELE-Verantwortlichen sich an einen reich gedeckten Tisch im Warmen setzen, während sie dieser Familie gnadenlos und eiskalt das Nötigste und für unsere Verhältnisse Selbstverständliche entziehen. Jedes Weihnachtslied von Gnade und Barmherzigkeit soll ihnen auf den Lippen ersticken!", äußert empört die Pressesprecherin der Montagsdemo Gelsenkirchen, Martina Reichmann. Zahlreiche Anrufe der Bürgerbewegung gingen bei ihr ein, damit sich alle gemeinsam für Protest und Abhilfe in Windeseile stark machen. In diesem Sinne sendet die Bürgerbewegung solidarische Grüße an die betroffene Familie.
Welche weltanschauliche Vorstellung uns auch immer in diesen Weihnachtstagen ins Herz geschrieben steht, solch eine skandalöse Profitlogik kann man nur schärfstens verurteilen. Unvergessen ist, wie in diesem Jahr Banken und Konzerne das große Klagelied anstimmten und ruck-zuck Millionen und Millionen einkassierten, mit denen der Staat ihre "Not" linderte, um hinterher bei den Bürgern abzukassieren.
Sind Menschen wie diese Familie in Not, ist ein Riesenkonzern wie ELE nicht einmal verhandlungsbereit und ist nur daran interessiert, die Schulden einzutreiben. Obwohl die Zahlungen für die letzten Monate eingingen, obwohl mit Ratenzahlungen das Problem zu lösen gewesen wäre, treibt ELE die Sache weiter auf die Spitze und den ohnehin schon von Privatinsolvenz betroffenen Familienvater in Scham und Verzweiflung. Dass dies kein Einzelfall ist, wissen die Montagsdemonstranten auch von anderen Betroffenen.
Gerade in diesen Tagen sind Zusammenhalt und Solidarität besonders wichtig, so wie es die Montagsdemonstranten seit fünf Jahren praktizieren, wo einer für den anderen da ist. "Es war in der Vorweihnachtszeit genau richtig, weiter montags zu demonstrieren. Es haben sich Leute mit der Bitte um Unterstützung an uns gewandt, und frohe Feiertage sind für viele Menschen in unserer Stadt gar keine fröhliche und sorgenlose Zeit. Im Gegenteil spüren viele ihre missliche Lage umso härter."
Deshalb letzte Mahnung an ELE: kein fauler Kompromiss, keine heuchlerischen Ausreden, sondern her mit Strom und Wärme für diese Familie ohne wenn und aber. "An ihren Taten werdet ihr sie erkennen", heißt es. Martina Reichmann fordert gemeinsam mit vielen Montagsdemonstranten: "Die Verantwortlichen müssen für den sofortigen Einbau von Zählern sorgen und Strom und Gas liefern!"