Umwelt
Grenzübergreifende Demonstration gegen geplantes Gaskraftwerk in Saargemünd
Saargemünd Korrespondenz), 28.01.10: Trotz eisiger Kälte versammelten sich am Samstag, 23. Januar, über 2.000 Menschen am Bahnhofsvorplatz von Saargemünd (Frankreich), um gegen das geplante Gaskraftwerk im benachbarten Hambach zu demonstrieren. Getragen wird dieser Protest vor allem durch den breiten Zusammenschluss der Bevölkerung. Alle Gemeinden in der Region lehnen dieses Kraftwerk ab. Die Ausnahme ist lediglich der Stadtrat von Saargemünd selbst und der Präfekt der Region.
48 Prozent der Ärzte in der Region haben einen Aufruf gegen das Gaskraftwerk unterschrieben. Ein großes Anliegen der Demonstranten war die Zukunft der Kinder, die selber mit vielen selbstgemachten Schildern dabei waren. Bereits jetzt ist die Region um Saargemünd eine der am stärksten von Umweltverschmutzung belasteten Regionen in Frankreich und vor allem Lungenkrankheiten, Atemstörungen und Krebs nehmen zu.
Der Demonstrationszug wurde von den Bauern der Region mit ihren Treckern angeführt, die vor allem die Umweltverschmutzung durch den Ausstoß von rund 2000 Tonnen Schwefeldioxid pro Jahr anprangern und um ihre Existenzgrundlage fürchten. Ähnlich wie in Deutschland wird von den Politikern versucht, in diesem von hoher Arbeitslosigkeit betroffenen Gebiet mit der Schaffung von Arbeitsplätzen die Menschen für ihr Projekt zu gewinnen. Aber lediglich 25 Arbeitsplätze werden durch das neue Kraftwerk entstehen und selbst beim Bau werden nur 400 Arbeitskräfte gebraucht. Im Gegensatz dazu sollen die Gemeinden 25 Millionen Euro für die notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen.
Ausdrücklich bedankten sich die Organisatoren für die Unterstützung ihres Protestes durch Delegationen und Teilnehmer aus Deutschland. Darunter auch eine kleinere Delegation von MLPD, Montagsdemo und "Kumpel für AUF" aus Saarbrücken. In den Gesprächen waren wir uns sofort einig, die Umweltverschmutzung kennt keine Staatsgrenzen und deshalb muss auch der Kampf dagegen grenzüberschreitend organisiert werden. (...)