Politik

Demonstration für Abzug der Truppen aus Afghanistan

20.02.10 - Unter dem Motto "Kein Soldat mehr! Dem Frieden eine Chance - Truppen raus aus Afghanistan!" demonstrierten heute 3.000 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet in Berlin. Der Anlass für diese Demonstration ist die Abstimmung des Bundestages über eine weitere Truppenaufstockung der Bundeswehr in Afghanistan nächste Woche. Die Demonstranten brachten die Ablehnung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan durch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zum Ausdruck.

Bei sonnigem Wetter sprachen auf der Kundgebung verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der Friedensbewegung. Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, forderte einen sofortigen Truppenabzug der Nato aus Afghanistan. Es gab ein Grußwort der amerikanischen Friendensbewegung, die sich für den Widerstand der deutschen Friendensbewegung gegen den unter Führung des US- Imperialismus geführten Afghanistankrieg bedankte. Sowie von einer Exil-Afghanin, die hervorhob, dass sich der Krieg gegen das gesamte afghanistsche Volk richtet und nicht gegen die reaktionären Taliban.

Julia Hildebrand, eine Aktivistin der bundesweiten Studentenproteste, berichtete, wie an der Universität in Potsdam und Berlin Studienlehrgänge für die imperialistische Kriegsführung in "gescheiterten Staaten" sowie für die Unterdrückung von regionalen Volksaufständen in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr durchgeführt werden. 

Eine Vertreterin von Pax Christi entlarvte die Kriegspolitik der früheren "rot/grünen" Bundesregierung und griff die verschärfte Kriegspolitik der "schwarz/gelben" Bundesregierung an: Herr zu Guttenberg steht mit seiner offenen Rechtfertigung des Massakers der Bundeswehr in Kundus als "verhältnismäßig" für eine aggressive Kriegspolitik. 

In einer beeindruckenden Rede entlarvte der Theologe Eugen Drewermann die geschichtliche Entwicklung des Afghanistankriegs: "Dieser Krieg ist ein imperialistischer Krieg." Es ist ein verbrecherischer Krieg der westlichen kapitalistischen Staaten zur Sicherung eines seit Jahrzehnten von den Imperialisten umkämpften strategischen Gebiets, zur Kontrolle der Zugangswege zu den Energierohstoffen durch die Imperialisten.

Der bunte Demonstrationszug zog an der Straße Unter den Linden und am Bundestag vorbei. Vielfältige Fahnen, Transparente und Plakate waren zu sehen wie: "Nein zum Militarismus", "Bundeswehr raus aus Afghanistan", "Göttingen sagt nein zum Krieg", Plakate des "Friedensplenum Iserloh", der "Friendensinitiative Kassel" und viele andere. An der Aktionseinheit beteiligten sich eine Vielzahl von Friendensinitiativen. Von den Parteien waren DKP, Linkspartei und MLPD mit Fahnen vertreten.