Jugend

Kampfeinheit von Jung und Alt gegen Entlassungen bei Siemens Neustadt

Schweinfurt (Korrespondenz), 20.03.10: Rund 800 Jugendliche vom Kindergartenkind bis zum Wirtschaftsschüler und zahlreichen Auszubildenden demonstrierten am Donnerstag für ihre Zukunft und gegen die Vernichtung von mehreren hundert Arbeitsplätzen bei Siemens Neustadt. Auf dem Bad Neustädter Marktplatz waren viele Schulzweige vertreten, Wirtschaftsschüler, FOS- und BOS-ler, Gymnasiasten aus Bad Neustadt und Mellrichstadt oder Realschüler, aber auch Azubi-Kollegen aus Schweinfurter Industriebetrieben.

Mit Trillerpfeifen pfiffen sie auf die Entlassungspläne des Münchner Siemens-Vorstands. "Wollen wir uns die Arbeit wegnehmen lassen?", rief Ann-Kathrin Streit, die Siemens-Jugendvertreterin, in das Mikrofon. "Wollen wir uns unsere Freunde wegnehmen lassen, weil sie hier keine Perspektive mehr haben?", legte sie nach. Und das Pfeifkonzert wurde noch lauter. "Aber wir werden darum kämpfen. Wir lassen uns unsere Zukunft nicht auslöschen", so Ann-Kathrin Streit.

Zwischen den Café-Stühlen wuselten die Unterelsbacher Kindergartenkinder auf die Bühne. "Der möchte die Leute rausschmeißen", sagte der kleine Fabio mit Blick auf Siemens-Chef Peter Löscher. Die Kleinsten erklären die Welt auf ihre Weise. Am Ende freute sich Bundesjugendsekretär Eric Leiderer riesig, wie die Rhöner Jugend Solidarität mit den Siemensianern zeigt. Gut war, dass die Jugend selbst zu Wort kam, an einer Art offenem Mikrofon erklärten zahlreiche Jugendliche, warum sie dabei waren.

Kurz vor Schluss stießen ca. 700 Kollegen von Siemens zur Jugendaktion dazu und Jung und Alt kämpften gemeinsam. Eine ältere Kollegin meinte: "In der Jugend steckt doch mehr drin als immer wieder behauptet wird, dafür lohnt sich ein langer Atem bei unserem Kampf." Diesen Kampf unterstütze auch die Kollegenzeitung "ElektroPower", die von Jung und Alt gern genommen wurde.