Politik

Landesvorsitzender der MLPD Baden-Württemberg schreibt Offenen Brief an Karlsruher OB

24.03.10 - In einem Offenen Brief von Peter Borgwardt, Landesvorsitzender der MLPD Baden-Württemberg, an den Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich zur Kriminalisierung und faschistischen Hetze gegen die Kinderorganisation "Rotfüchse" heißt es:

Sehr geehrter Herr OB Fenrich!

Wie Sie sicher wissen, droht die Stadt Karlsruhe der Kinderorganisation "Rotfüchse" ein Ordnungswidrigkeitsverfahren an, wenn sie weiterhin auf Spielplätzen für ihre Gruppentreffen einladen. Dieser Vorgang wurde von reaktionären und faschistischen Kräften aufgegriffen, um gegen die Kinderorganisation "Rotfüchse" und die Jugendorganisation "REBELL" zu hetzen bis hin zu kaum verklausulierten und eindeutig antikommunistischen Morddrohungen.

Die "Rotfüchse" sind die Kinderorganisation der MLPD, für die unsere Partei eine besondere Verantwortung übernimmt und auf die wir nichts kommen lassen. Deshalb protestiere ich als Vorsitzender der Landesverbands der MLPD Baden-Württemberg direkt bei Ihnen gegen dieses jugend- und kinderfeindliche - und in Anbetracht der faschistischen Ausfälle auch kindergefährdende - Benehmen der Stadt Karlsruhe.

Sie als Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe möchte ich auffordern, von einem derartigen Verfahren umgehend abzulassen und den Rotfüchsen jegliche demokratische Entfaltungsfreiheit für ihre Aktivitäten zu gewähren. Als Oberbürgermeister ist es ihre Verpflichtung, das Wohl der Kinder im Auge zu haben, nicht aber es zu beeinträchtigen oder sogar aufgrund einer parteipolitischen Voreingenommenheit, bestimmte Kinder von öffentlichen Spielplätzen auszugrenzen.

Wofür werben die "Rotfüchse" auf Spielplätzen und bei Umzügen im Wohngebiet, übrigens nicht nur in Karlsruhe? Dazu möchte ich sie auszugsweise mit den Regeln der Rotfüchse vertraut machen, sofern sie Ihnen unbekannt sein sollten:

"Wir treffen und regelmäßig und sind gemeinsam aktiv. Wir lernen und spielen und machen gemeinsam Sport. Wir setzen uns ein für unserer Zukunft, für eine Welt für Frieden und Freiheit, wo alle Arbeit und Brot haben. Wir sind aktiv für Völkerfreundschaft, den Schutz der Umwelt und gegen Krieg und Faschismus. Wir stehen auf der Seite der Ausgebeuteten und Unterdrückten der ganzen Welt. Wir Rotfüchse gehen gemeinsam durch dick und dünn. Wir halten immer fest zusammen und achten uns gegenseitig: Egal ob Mädchen oder Junge, ob deutsches oder ausländisches Kind. Wir achten und befolgen, was wir gemeinsam beschlossen haben. Bei Sport und Spiel heißt es bei uns: Freundschaft im Wettkampf!"

Schon diese wenigen Sätze machen klar, dass die Stadt Karlsruhe eigentlich stolz sein sollte, wenn Kinder in diesem Sinne im Stadtgebiet aktiv sind. Sie machen aber ebenso deutlich, warum ausgerechnet faschistische Kräfte dem skandalösen Vorgehen der Stadt Karlsruhe Beifall zollen. Bundesweit ist dieser bisher einmalige Fall bereits zum Gegenstand des Protests geworden und auch in Baden-Württemberg gibt es darüber wachsende Empörung.

Handeln Sie darum verantwortlich und gebieten dem Treiben Ihrer Stadtverwaltung endlich Einhalt. Andernfalls seien sie versichert, dass sie im Sinne der Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen mit solchen Maßnahmen niemals durchkommen werden.

In Erwartung einer baldigen Antwort und mit freundlichen Grüßen,
Peter Borgwardt