Politik
Wieder Tod in Abschiebehaft
03.05.10 - Das internationale Solidaritätskomitee Tayad informiert über ein weiteres Todesopfer der unmenschlichen Abschiebepraxis in Hamburg:
Laut Pressestelle des Hamburger Senats hat sich am 16.04.2010 die 34-jährige Indonesierin Yeni P. in der Teilanstalt für Frauen der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand erhängt. Das Amtsgericht Hamburg hatte am 9. März Abschiebehaft gegen Yeni P. angeordnet. Dies ist ein weiterer Todesfall in Abschiebehaft binnen kürzester Zeit (erst am 7. März wurde der Flüchtling David. M. nach langem Hungerstreik kurz vor seiner geplanten Abschiebung tot im Gefängniskrankenhaus aufgefunden. Er hatte sich am 07.03 im Zentralkrankenhaus erhängt). Daran wird deutlich, dass die Institution der Abschiebehaft menschenunwürdig ist und abgeschafft werden muss. Zum zweiten Mal in kurzer Zeit hat die unmenschliche Abschiebepraxis des schwarz-grünen Hamburger Senats ein Todesopfer gefordert. Tayad erklärt dazu: „Dieser zweite tragische Todesfall zeigt die Unmenschlichkeit der Abschiebepraxis unter Schwarz-Grün in Hamburg. Wie viele Tote muss es noch geben, bis der Hamburger Senat Flüchtlinge, die bereits vor Elend, Krieg und Hunger geflüchtet sind, endlich menschenwürdig behandelt? Wir fordern eine umgehende Beendigung der unmenschlichen Abschiebehaft, die Freilassung aller Abschiebehäftlinge und die schnellstmögliche Aufklärung der genauen Umstände des tragischen Todesfalls. Es ist eine Schande, dass diese Praxis auch unter Schwarz-Grün fortgesetzt wird.“ (...)
Tayad Internationales Solidaritäts-Komitee, Karlstr. 16, 42105 Wuppertal
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