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"Hier können wir die fortgeschrittensten Kämpfe in Europa studieren"

"Hier können wir die fortgeschrittensten Kämpfe in Europa studieren"
Veranstaltung "Rebellion unter der Akropolis" am 15. Mai 2010 in Stuttgart

Stuttgart (Korrespondenz), 16.05.10: Über 200 Besucher aus Süddeutschland sind am gestrigen Samstag, dem 15. Mai, zum Abschluss der Veranstaltungsreihe der MLPD zur Solidarität mit dem Kampf des griechischen Volkes "Rebellion unter der Akropolis" ins ABZ-Süd in Stuttgart gekommen. Insgesamt haben sich damit bei den Veranstaltungen in Berlin, Gelsenkirchen und Stuttgart mehrere hundert Menschen in Deutschland hautnah über den Kampf in Griechenland informiert und sich damit auseinandergesetzt.

Auch in Stuttgart berichtete Anastasios Varounis, Vertreter der Kommunistischen Organisation Griechenlands (KOE), kompetent über die Situation in seinem Land. Peter Borgwardt, Vorsitzender der MLPD Baden-Württemberg, begrüßte den Gast und bedankte sich für sein Kommen. Er setzte sich unter anderem mit der Hetze der bürgerlichen Medien gegen das griechische Volk auseinander, dessen "Schulden" wir angeblich zu zahlen hätten. Er zeigte auf, dass die griechische Staatsverschuldung gerade einmal 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und dass andere Länder weit höher verschuldet sind.

Ein Staatsbankrott Griechenlands könnte eine Kettenreaktion für die EU nach sich ziehen. Deshalb hat sie einen Taktikwechsel eingeleitet, um die Krisenlasten voll auf die Massen abzuwälzen. Ob das griechische Volk und die internationale Solidarität die EU-Auflagen abwehren oder nicht, entscheidet daher über das ganze Krisenprogramm der EU.

Anastasios Varounis zeigte die faktische Aufhebung selbst des bürgerlichen Parlamentarismus in Griechenland auf, da der IWF und die europäische Zentralbank offen ihr Diktat errichtet hätten. Er griff die griechische Regierung an, die behauptet, nur durch die Sanktionen gebe es einen Weg aus der Krise: "Wir wissen, dass wir nur eine Zukunft haben, wenn wir gegen diese Maßnahmen kämpfen!"

"Wir müssen auch hier in Deutschland aktiv sein, um das griechische Volk zu unterstützen", meldete sich eine türkische Teilnehmerin in der Diskussion zu Wort. Die Diskussion drehte sich immer wieder um die Frage der Zukunftsperspektive. Nur wenn die revolutionäre Organisation in der Lage ist, diesen spontanen Kampf für den Parteiaufbau und die Verankerung der gesellschaftlichen Alternative des echten Sozialismus zu nutzen ist sie für die Massen nützlich, griff Peter Borwardt einen Gedanken von Anastasios Varounis auf.

Am Schluss - Anastasios war schon wieder auf dem Weg nach Griechenland - verabschiedeten die Anwesenden bei vier Enthaltungen die Erklärung: "Solidarität mit der Rebellion des griechischen Volkes - Diese Rebellion ist gerechtfertigt!"

Mit über 1.400 Euro toppten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Stuttgarter Veranstaltung das Spendenergebnis vom Vortag in Gelsenkirchen!