Jugend
Schülerinnen und Schüler protestieren für bessere Bildung
Hamburg (Korrespondenz), 04.06.10: Gestern fand bei strahlendem Sonnenschein eine Demonstration für die Hamburger Schulreform statt. Zu ihr hatten breit SPD, Linkspartei, DGB und andere aufgerufen. Plakate waren in allen Stadtteilen und die Hamburger Schülerkammer hatte auch mit aufgerufen. Rund 3.000 Schüler hatten sich vor dem Hamburger Gewerkschaftshaus versammelt und an der anschließenden Demo nahmen rund 1.500 teil.
Am 25. Mai verkündete die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Schule, Berufs- und Weiterbildung der Freien und Hansestadt, Christa Goetsch:
"Hamburg investiert massiv in ihre Schulen für bessere Chancen der jüngeren Generation ... Wir wollen die beste Bildung für alle Hamburger Kinder möglich machen."
Was Christa Götsch verschweigt, deckte das Flugblatt der MLPD Landesleitung Nord-West auf, das breit verteilt wurde:
80 Prozent der Stellen von Lehrern, die in Rente gehen, werden nicht mehr besetzt;
schon die bestehenden ca. 13.800 Lehrerstellen sind nicht alle feste Stellen. In den letzten Jahren wurden reguläre Stellen in Honorarstellen umgewandelt ...
Honorarstellen werden oftmals mit acht bis zehn Euro Stundenlohn bezahlt. Wer hiermit eine verlässliche pädagogische Arbeit vorgaukelt, der belügt die Öffentlichkeit!
Zur Zeit steht ein Volksentscheid an unter der demagogischen Losung "Wir wollen lernen", die sogenannte Scheuerl-Initiative, benannt nach einem Professor für Erziehungswissenschaften. Er wendet sich gegen eine konsequente kostenlose Bildung von der Kita (Krippe) bis zur Hochschule und einheitliche Ganztagsschulen und tritt für ein reaktionäres Schulmodell sowie für eine Eliteauslese ein. Eine wirkliche Schulreform steht im Juli in Hamburg gar nicht zur Abstimmung. Deswegen empfiehlt die MLPD: Nein zur Scheuerl-Initiative und Ungültig stimmen mit dem "Großen Kreuz" für das alternative Volksbegehren "Länger gemeinsam lernen" der Großen Bildungskoalition von CDU/GAL über SPD bis Linkspartei.
Viele Schülerinnen und Schüler, die gestern auf die Straße gingen, machten in den Gesprächen deutlich für was sie eintreten: "Für kleinere Klassen; für längeres gemeinsames lernen und spätere Trennung in die verschiedenen Schulformen; gegen Frontalunterricht, wo der Lehrer nur Vorträge hält und keiner was versteht!"