Politik
Deutsche Bahn vertuscht Störfälle
Oberhausen (Korrespondenz), 20.07.10: Nach Berichten des ZDF-Magazins "Frontal21" werden von der Deutschen Bahn Störungen wegen Hitze und ständige Ausfälle vertuscht. Alleine am 10. Juli, als in ICE-Zügen die Klimaanlagen ausfielen, gab es insgesamt 293 Störfälle bei Zügen. In einem der ICEs, in dem am 10. Juli die Klimaanlage ausgefallen war und in dem mehrere Schüler einen Hitzeschock erlitten, entwickelten sich nach einer internen Störfallanalyse der Deutschen Bahn Temperaturen von über 70 Grad Celsius - bislang war lediglich von rund 50 Grad die Rede.
Frank Schmidt, Vorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) in Nordrhein-Westfalen, erklärte, dass aus Zeitmangel die Züge nicht mehr richtig gewartet werden: "Wir bemängeln immer wieder, dass die Fahrzeuge nicht richtig repariert und auf die Schiene geschickt werden, der Fehler dann schnellstmöglich bei denselben Fahrzeugen immer wieder auftritt."
Immer wieder kommt es zu Bremsstörungen, Triebzugschäden, Störungen an Funkeinrichtungen oder Zwangsbremsungen mit unbekannter Ursache. Vielfach fallen Sicherheitseinrichtungen aus. Das führte alleine am 16. Juli, einem ganz normalen Verkehrstag, zu über 200 Störfällen. 670 Züge waren unter anderem von Signal-, Weichen- und Stellwerksstörungen betroffen. Die Züge hatten allein durch solche Störungen insgesamt fast 90 Stunden Verspätung.