International
Reaktionäre Schulpolitik in Chile
Chile (Korrespondenz), 07.08.10: Am 11. September 1973 hat ein Militärputsch unser Land erschüttert. Nach 17 Jahren ist die "Demokratie" nach Chile zurückgekehrt, durch den Druck der Menschen und die Arbeit der demokratischen und sozialistischen Parteien. In diesem Jahr, 20 Jahre nach der neuen chilenischen Zusammenarbeit der Parteien in der "Concertacion", hat Sebastián Piñeira, ein mit den rechten Parteien verbundener und mit dem Militärputsch symphatisierender Politiker, als Präsident die Regierung übernommen.
Fünf Monate nach der Tragödie, die unser Land durch das Erdbeben am 27. Februar erlitt, wird deutlich, dass der Präsident mit populistischen Aussagen die Wirklichkeit verdreht. Die Versprechen des Kandidaten für die betroffenen Regionen geraten eine nach dem anderen in Vergessenheit.
Die schlechteste Entscheidung dieser Regierung, die die Bevölkerung ausbaden muss, ist die Wahl des Bildungsministers Lavin, ein mit dem "Opus Dei" verbundener Mensch, der sich durch seine übertriebenen und populistischen Maßnahmen hervor tut.
Seine letzte Maßnahme hat darin bestanden, gemäß den Ergebnissen von nationalen Prüfungen eine Ampelfarbe für jede Schule einzuführen: rot für die Schulen mit schlechten Ergebnissen, gelb für Schulen mit mittleren Ergebnissen und grün für Schulen, die es schaffen, den vorgegebenen Standard zu erreichen. Die Vorgaben sehen vor, zu kennzeichnen, welche sozioökonomische Herkunft die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Schule haben. Wir sind der Meinung, dass diese Maßnahme die Schulen stigmatisiert und die Diskriminierung der Schülerinnen und Schüler verstärkt.