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Textilarbeiterinnen in Bangladesch fordern Freilassung der Verhafteten

03.08.10 - Gestern und heute gingen die erbitterten Kämpfe der Textilarbeiter und -arbeiterinnen in Bangladesch (siehe "rf-news"-Bericht) weiter. Rund 100.000 waren allein gestern auf der Straße und blockierten die wichtige Verbindungsstraße zwischen Narayanganj und der Hauptstadt Dhaka. Die Regierung geht mit aller Härte gegen die kämpferischen Vertreter der Textilarbeiter vor.

4.000 Arbeiterinnen und Arbeiter wurden wegen der Teilnahme an "Unruhen" und angeblicher "Gewaltanwendung" angeklagt. Einer der Verhafteten ist Montu Ghosh, Rechtsanwalt beim Supreme Court, Vertreter des Garment Trade Union Center sowie Bezirkssekretär und Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Bangladesch (CPB).

Gestern wurde gleichzeitig eine Versammlung zwischen dem zuständigen Ministerium und rund 40 Organisationen angesetzt, die verschiedene Teile bzw. Anliegen der Textilarbeiter vertreten (Gewerkschaften, NGO´s usw.). Sie sollte zur Wiederaufnahme von Verhandlungen und Beendigung der selbständigen Kämpfe führen. Die Vertreterin der CPB forderte dort, dass zuerst alle Verhafteten freigelassen und die Verfolgung weiterer Arbeiterführer eingestellt werden muss. Nachdem dies abgelehnt wurde, verließ sie den Saal.

Die Textilarbeiterinnen und -arbeiter sind entschlossen, den Kampf zur Durchsetzung eines monatlichen Mindestlohns von 5.000 Taka (55 Euro) weiter zu führen.