Sozialismus
18.08.10 - Russland: Wertvolle Erbgut-Forschung bedroht
Die Außenstelle des Wawilow-Instituts in Russland soll privatisiert werden. Baulöwen wollen auf dem Gelände Mietwohnungen bauen. Die 1926 im Sozialismus eingerichtete und seitdem bis heute bestehende Forschungseinrichtung bewahrt das Erbgut von mehr als 300.000 Varianten von Nutzpflanzen auf. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" vom 17. August: "Das gesammelte – und erhaltene – Gen-Material ist über die wissenschaftliche Bedeutung hinaus wirtschaftlich wichtig: Die von einigen europäischen und US-Konzernen beherrschte Agrarwirtschaft konzentriert sich auf wenige Arten, die rechtlich geschützt und gegebenenfalls aus dem Verkehr gezogen werden. ... Die russische Samenbank hat unter anderem Samen (Gen-Material) zur Verfügung gestellt, als die Sojabohnenpflanzer der USA ihren gesamten Bestand durch Befall von Fadenwürmern bedroht sahen."