Politik

Karlsruhe stellt sich quer - und gewinnt!

Karlsruhe (Korrespondenz), 23.08.10: Ende Juli haben die Neonazis "Freie Kräfte" für den 21. August zu einem Aufmarsch für einen Naziverbrecher (Rudolf Heß) in Karlsruhe aufgerufen. Das Antifaschistische Aktionbündnis Karlsruhe hatte zu einer Gegenkundgebung mobilisiert. Innerhalb kürzester Zeit haben sich 48 Gruppen und Parteien, sowie 32 Einzelpersonen dem Aufruf angeschlossen.

Inzwischen sind es deutlich mehr. Der Stadtrat Karlsruhe schloss sich einstimmig einer Resolution an, die von den Grünen eingebracht worden war: Kein Naziaufmarsch in Karlsruhe! In dieser Resolution wird betont, "dass es seit vielen Jahren gelungen sei, partei- und fraktionsübergreifend sowie mit Unterstützng zahlreicher ehrenamtlich engagierter Gruppierungen alle Nazi-Auftritte in Karlsruhe und auch das geplante Nazi-Zentrum zu verhindern".

Das sind wichtige Erfolge gegen das Auftreten der Neonazis in der Stadt. Am Samstag waren 400 Teilnehmer - in großer Zahl Jugendliche - gekommen, um eine Gegenkundgebung durchzuführen. Da der Naziaufmarsch auch gerichtlich untersagt worden war, zog die Menschenmenge dann als Demo auf den Platz, den die Nazis haben wollten. Dort wurde dann die Abschlusskundgebung durchgeführt. In vielen Diskussionen und Gesprächen wurde klar: Die faschistischen Parteien und ihre Propaganda müssen verboten werden - sofort! Der Protest auf der Straße muss intensiviert werden.

Am Rande bemerkt: Wir konnten einen Polizisten beobachten, wie er seine Uniform ablegte und in schwarze Kleidung schlüpfte wie die Autonomen. Was der wohl wollte?