International

Sofortige Freilassung von Suzan Zengin aus dem türkischen Gefängnis

06.09.10 - Die "Internationale Vereinigung der Volksanwälte" (IAPL) verurteilt die Inhaftierung von Suzan Zengin. In einem Aufruf fordert sie die internationale demokratische Öffentlichkeit dazu auf, sich mit ihr zu solidarisieren und für ihre sofortige Freilassung einzutreten: 

"Sie wurde am 29. August 2009 in ihrem Haus vor den Augen ihres Mannes und ihres Sohnes von staatlichen Polizeisicherheitskräften verhaftet. Ihr wurde der Grund ihrer Verhaftung nicht genannt. Ihren Anwälten war es erst kurz vor ihrer ersten Gerichtsverhandlung erlaubt, Einblick und Informationen über die Anklage zu erhalten.

Zurzeit befindet sie sich in dem Frauengefängnis in Bakirköy/Istanbul. Die Polizei spricht von 'klaren Beweisen'. Diese Beweise sind: Telefonate, die für den Verlag Umut Yayincilik (dort arbeitet sie) gemacht wurden, Strom- und Wasserrechnungen, Telefonrechnungen, welche ganz offensichtlich die Kosten des Verlages zeigen. Außerdem gibt es zwei Zeitungsartikel, von denen behauptet wird, dass sie von ihr geschrieben wurden.

Die Indikation beharrt darauf, dass der Artikel 'kriminelle Lyriken und Elemente' beinhaltet. Bis heute aber gab es keinerlei richterliches Vorgehen gegen die Zeitung noch gegen die vorgelegten Artikel. Sie sind also nicht verboten oder gar als 'kriminell' eingestuft worden. Außerdem wird Suzan Zengin beschuldigt, Mitglied einer illegalen Organisation zu sein.

Diese Prosekution findet ohne wirkliche 'Beweise' statt. Am 26. August 2010 gab es eine weitere Gerichtsverhandlung, bei der die 'eigentliche' Anhörung auf Februar 2011 verlegt wurde. Der gesundheitliche Zustand von Suzan Zengin ist nicht gut ... Sie muss Medizin einnehmen. Manche Tests und Kontrollen müssen regelmäßig gemacht werden. Mit diesen politischen Praxen versucht die Regierung, die progressive Massenpresse- und Media sowie andere Institutionen, die für echten Frieden und Gerechtigkeit stehen, zum Schweigen zu bringen."