Reisebehinderung für Gastfrau des Frauenpolitischen Ratschlags auch in Russland

23.09.10 - Nachdem bereits die Behörden in Pakistan die Einreisegenehmigung für Rubina Jamil von der "Women Workers Organisation" (WWO) verzögern (siehe "rf-news"-Bericht), gibt es nun auch in Russland einen ähnlichen Fall. In einem Schreiben an den deutschen Botschafter in Moskau protestiert das überparteiliche Kommunalwahlbündnis "FÜR Esslingen" dagegen:

Sehr geehrter Herr Brandenburg,

Vom 1. bis 3. Oktober 2010 findet der 9. Frauenpolitische Ratschlag in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt. Zu diesem international bedeutsamen Treffen, das nur einmal in zwei Jahren stattfindet, hat das kommunale Personenwahlbündnis FÜR Esslingen Frau Achmatjeva aus Russland eingeladen, denn ein Austausch über kommunale Politik, die sehr viel mit der Situation der Frauen, Kinder und Familien zu tun hat, spielt auf dem Frauenpolitischen Ratschlag eine große Rolle.

Doch hat Frau Achmatjeva vom Konsulat in Moskau einen Termin, an dem sie den Visumsantrag stellen kann, erst für den 29.9.2010 erhalten. Dadurch würde sie frühestens am 1. Oktober das Visum erhalten. Das ist aber zu spät für den Frauenpolitischen Ratschlag.

Wir protestieren entscheiden gegen diesen Versuch, die Teilnahme von Frau Achmatjeva am Frauenpolitischen Ratschlag zu verhindern und fordern für sie einen Termin zum Erhalt des Visums spätestens am 27.9.2010.

Für die Frauenbewegung in Deutschland ist dieser Frauenpolitische Ratschlag von so großer Bedeutung, dass beim letzten Treffen Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie zahlreiche andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein Grußwort dorthin sandten oder selbst dorthin gekommen sind. Wir werden uns in dieser Sache auch direkt an Frau Merkel wenden.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um eine umgehende Antwort an die oben angeführte Adresse, damit wir Frau Achmatjeva einen neuen Termin und den Schalter, an den sie sich wenden soll, mitteilen können.