Politik

Kommunales Bündnis berät über weiteren Widerstand gegen "Stuttgart 21"

Stuttgart (Korrespondenz), 24.09.10: Auf Initiative des überparteilichen Kommunalwahlbündnisses AUF (Alternativ, Unabhängig, Fortschrittlich) trafen sich gestern mehr als 30 Menschen, um darüber zu beraten, wie es weitergehen soll im Kampf gegen das Wahnsinnsprojekt "Stuttgart 21". Am bisherigen Güter-Rangierbahnhof Untertürkheim soll eine Reinigungs- und Servicehalle für ICE's im Rahmen von "S 21" entstehen. Es ist ein Teilabschnitt des Projekts, das noch nicht alle "Instanzen" der Planfeststellung durchlaufen hat und gegen den bereits 770 Bürger Einspruch erhoben haben. Es wurde deutlich: Wenn wir erfolgreich gegen dieses Projekt ankämpfen wollen, dann müssen wir uns mit einem langen Atem rüsten. Dabei ist es wichtig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und auch nicht davor zurückzuscheuen, Methoden wie Straßenblockaden oder Streiks einzusetzen, um den Kampf höherzuentwickeln.

Man war sich einig, dass eine Ergänzung und Durchdringung von zentralen Protestaktionen z.B. in der Innenstadt mit eher lokalen Initiativen eine sinnvolle und wichtige Fortentwicklung mit sich bringen würde. So wurde z.B. der Vorschlag eines einheitlichen Transparents und Blocks der "Untertürkheimer" auf den wöchentlichen Demonstrationen begrüßt, ebenso wie örtliche Demonstrationen. Erinnert wurde in diesem Zusammenhang auch an die Besetzung der B10, die 2004 die Mettinger Daimler-Kollegen durchführten. Und direkt vor den Toren des Daimler-Stammwerks ist natürlich die Gewinnung von Arbeitern besonders wichtig.

Neben Mitgliedern von AUF beteiligten sich viele bisher unorganisierte Menschen, aber auch Mitglieder von SPD, Grüne und MLPD aktiv. Die ganze Diskussion entfaltete sich in einer solidarischen Atmosphäre. Positiv war auch, dass sich sofort Menschen fanden, die aktiv an der weiteren Information der Mitglieder, am Aufbau einer Vernetzung mit anderen ähnlichen Gruppen, an der Vorbereitung des nächsten Treffens (am 7. Oktober), des massenhaften Besuchs der nächsten Bezirksbeiratssitzung und der Erörterung der Planfeststellung teilnehmen und damit zu einer schnelle Entwicklung und Vergrößerung unseres Kreises beitragen. Noch lange nach offiziellem Ende saßen Gruppen von Menschen in angeregtem Gespräch an den Tischen – der Bedarf an Auseinandersetzung ist einfach riesig.