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Nie mehr als jeweils 30 getötete Zivilisten in Afghanistan?

Oberhausen (Korrespondenz), 21.09.10: Seit Jahresanfang gab es zahlreiche Meldungen der NATO, bzw. zensierte Berichte in den Medien über Angriffe auf "Taliban" mit maximal 30 Toten. Stets hieß es diesbezüglich, dies seien alles tote "Taliban", tote "Aufständische" oder tote "mutmassliche Militante". Aber warum immer exakt 30? Warum sind die offiziellen Zahlen der Kriegsopfer in Afghanistan nach acht Jahren immer noch gering, im Vergleich zum Vietnamkrieg (bis zu fünf Millionen tote Vietnamesen in zehn Jahren) oder der Irak-Invasion (600.000 tote Iraker allein von 2003 bis 2006)?

Die "Los Angeles Times" lüftete am 5. Juli ein wenig den Schleier: "In einer grässlichen Kalkulation, bekannt als die 'Kollateralschadensschätzung', arbeiten US-Militärkommandeure und Anwälte vor einem Militärschlag oft zusammen und benutzen sehr spezifische, vom Pentagon auferlegte Protokolle um zu bestimmen, ob das Gute, was dabei herauskommt, die Kosten aufwiegt ..."

Die "magische Zahl ist 30". Ist mit mehr Toten zu rechnen, bedarf dies einer Genehmigung des Präsidenten oder des Pentagon. "Läge die erwartete Zahl der toten Zivilisten unter 30, könnten diese Schläge von gesetzlichen und militärischen Kommandeuren im Feld genehmigt werden." Aber auch diese Lügen und Manipulationen können nicht verhindern, dass der weltweite Widerstand gegen diesen imperialistischen Krieg anwächst.