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Wie die spanischen Gewerkschaften ihren Generalstreik vorbereitet haben

05.10.10 - Darüber berichtete uns ein Korrespondent aus dem Saarland:

In den Betrieben wurden Flugblätter und Aufkleber am Arbeitsplatz verteilt, T-Shirts hergestellt und auch Transparente gemalt. Bis eine Woche vor dem Beginn des geplanten Generalstreiks am 29. September haben sich in 2.834 katalanischen Betrieben die Kollegen bereit erklärt, den zweitägigen Streikaufruf zu befolgen. So war z.B. geplant, in Zusammenarbeit mit französischen Kollegen die "Jonquera", eine der Hauptverbindungsstraßen zwischen Spanien und Frankreich gemeinsam zu blockieren. Der Kampf gegen die jetzt in Spanien geplante "Rentenreform" spielt dabei eine wichtige Rolle.

30 Kollegen haben sich vor 45 Tagen zu Fuß auf den 1700 Kilometer weiten Weg von Aragon nach Brüssel gemacht, wo sie am 29. September ihren Protest gegen die EU-Pläne zum Ausdruck brachten. In La Coruna haben zwei Gewerkschaften einen Autokorso durch die Wohn- und Industriegebiete organisiert. 28 Bergleute aus Guardo haben einen Marsch nach Madrid unternommen. Auch ihrem Weg wurden sie von Bergarbeiterfrauen und der Bevölkerung unterstützt. Das alles, obwohl die Kollegen, besonders die Zeitarbeiter massiv unter Druck gesetzt, sich nicht an diesem Generalstreik zu beteiligen.

Díaz Ferrán, Chef des Arbeitgeberverbands in Spanien fordert von der Regierung, hier einzugreifen. Wenn die Regierung "nicht zu Verhandlungen bereit" sei, befürchte er, dass noch mehr Kollegen als von den Gewerkschaften geplant ist, sich am Streik beteiligen werden. Nach seiner Meinung sei der Streik "unpassend, ungeeignet, nutzlos, unbrauchbar und nachteilig" für alle Spanier im Allgemeinen und für die Arbeiter und Unternehmen besonders. Josep Maria Alvarez von der UGT und Joan Carlos Gallego von der CCOO üben eine scharfe Kritik am spanischen Ministerpräsidenten, Zapatero, dass er zulässt, dass das Recht auf Streik von den Unternehmern unterlaufen wird.