Betrieb und Gewerkschaft
Riesige Freude mit den Kumpel in Chile
13.10.10 - Heute am frühen Morgen wurde in Chile der erste der 33 Bergarbeiter gerettet, die 70 Tage lang fast 700 Meter unter der Erde ausharren mussten. Unbeschreibliche Freude bei den Angehören - weltweit wird die Rettungsaktion mit großer Sympathie verfolgt. Noch sind viele Kumpel nicht an der Erdoberfläche, "rf-news" wird morgen ausführlicher berichten.
Wir fragten heute einen Kumpel und eine Bergarbeiterfrau in Deutschland, was sie angesichts der Vorgänge in Chile empfinden. Ein Kumpel und Vertrauensmann von Auguste Victoria, der selbst unter Tage arbeitet: "Gut, dass die Bergleute in Chile Verbindung nach über Tage gehabt haben. Dann ist man nicht mehr so allein, hat nicht mehr so eine Ungewissheit. Das baut auf und setzt unwahrscheinlich Kräfte frei. Dadurch, dass man unter Tage zusammenarbeitet und sich aufeinander verlassen muss, bekommt man nicht so schnell einen Koller, weil man ein eingespieltes Team ist, das gelernt hat, miteinander auszukommen. Schlechter ist es, wenn man frisch zusammengewürfelt ist."
Ingrid Dannenberg, Bergarbeiterfrau aus Marl: "Ich freue mich riesig für die Bergarbeiter in Chile. Für uns Frauen ist das schrecklich, wenn unsere Männer so lange unter Tage sind. Es freute uns total, dass die Kumpel in Chile sich so gut organisiert haben. Das nimmt einem auch einen Teil der Angst, man hat das Vertrauen, dass sie das schaffen und gut aufeinander aufpassen. Auch wir erleben das in unserer Zechensiedlung, dass wir füreinander da sind. In Chile leben die Familien der Kumpel weit verstreut, sie kamen jetzt aus dem ganzen Land zusammen und haben sich zum ersten Mal kennen gelernt. Auch sie haben sich gut organisiert, mit Essen machen, Kinderbetreuung usw. Ich hoffe, dass alle gesund gerettet werden."