Umwelt

Envio: "Es muss jetzt gehandelt werden!"

20.10.10 - Salvatore Prezzavento hat bei bei einem Subunternehmer für Envio in Dortmund gearbeitet - der Firma, die seit Monaten wegen ihrem verantwortungslosen Umgang mit dem Supergift PCB in den Schlagzeilen ist. Seine PCB-Werte im Blut sind um das Zehnfache erhöht (ausführlicher Bericht in "Rote Fahne" Nr. 40/2010). Herr Prezzavento schickte am 8. Oktober einen Leserbrief an verschiedene Zeitungen: 

"Obwohl tagtäglich in den Medien über Envio berichtet wird, ändert sich im Grunde nichts. Im Gegenteil - es werden täglich neue unglaubliche Tatsachen aufgedeckt! Wenn man jetzt schon Trafos im Gebüsch findet. Wenn man sich überlegt, dass noch bis Mai 2011 weitere Giftlieferungen nach Dortmund kommen sollen. Da muss man sich fragen, wer denn nun wirklich die Verantwortung dafür übernimmt.

Es kommt mir vor, dass sich die gewählten Vertreter im Rat, in der Bezirksvertretung, im Landesumweltamt nicht wirklich der Folgen für Mensch und Natur bewusst sind. Anders ist das bisherige Vorgehen nicht zu erklären. Wenn man überlegt, dass die Geschäftspartner von Envio in Kasachstan im Gefängnis sitzen, während hier in Dortmund 'business as usual' läuft und sich mit lächerlichen Gutachten immer wieder raus geredet werden kann, da muss man sich fragen, ob das Ganze nicht System hat!

Wieso braucht die Staatsanwaltschaft erst Krankheitsverläufe, um Anklage zu erheben? Ist es denn keine Tatsache, dass Menschen mit stark erhöhten Blutwerten und eine belastete Natur vorhanden sind? Keiner übernimmt die Verantwortung! Weder die Verursacher von Envio, noch die Behörden, die nicht kontrolliert haben! Und vor allen Dingen bleibt noch die Frage, was passiert mit dem Giftmaterial aus Kasachstan, was noch geliefert wird, wo wird es gelagert, wer kontrolliert das und was passiert dann damit. Denn das kann noch verhindert werden ...

Informationen gibts bei der Bewohnerinitiative, nächstes Treffen ist am 3. November um 18.30 Uhr, Schützenstraße 42, Quartiersbüro!"