International

Tragischer Tod von Bergleuten und Rettern

Marl (Korrespondenz), 19.10.10: In China gibt es immer wieder schwere Grubenunglücke. Erst am 16. Oktober starben in Henan 30 Bergleute. Mit einem früheren Unglück, ebenfalls in China, setzt sich eine Korrespondentin auseinander:

In der Nacht zum 10. Oktober kamen zwei Bergleute in einer Zeche in der Provinz Hunan wegen Sauerstoffmangels in eine Notlage. Zur Rettung der Bergleute wurde ein Rettungstrupp von insgesamt acht Personen, fünf Bergleuten und drei Familienangehörigen, losgeschickt. Auf dem Weg zu den beiden Männern erstickten sie. Einer der beiden in Not geratenen Bergleute starb ebenfalls im Schacht. Sein Kumpel überlebte schwer verletzt.

Während auf deutschen Bergwerken seit zwei Jahren kein tödlicher Unfall zu verzeichnen ist, starben im vergangenen Jahr allein 2.631 Bergleute bei Grubenunglücken laut offizieller Statistik der chinesischen Regierung. Die tatsächliche Zahl der getöteten Bergleute dürfte weitaus höher liegen. 

Welch Widersinn, da werden Zechen geschlossen, die mit auf dem modernsten Stand der Sicherheit betrieben werden und gleichzeitig verlieren in anderen Ländern jährlich tausende Bergleute ihr Leben, weil die Sicherheitseinrichtungen nicht beherrscht werden oder ganz fehlen.
Wir Bergleute und Bergarbeiterfrauen sehen nicht ein, dass heute noch Bergleute gezwungen werden, unter lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen zu arbeiten.

Wir wollen nicht jeden Tag um das Leben der Kumpel irgendwo auf dieser Welt bangen, nur weil insbesondere heute unter den Bedingungen der Finanz- und Weltwirtschaftskrise die Arbeitssicherheit nicht mehr zählt. Wir fordern deshalb die Bergwerksleitung auf, den Tod der Bergarbeiter und ihrer Retter gründlich zu untersuchen und sofort alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um den Tod von weiteren Bergarbeitern zu vermeiden. 

Glück Auf!