Politik
HSP Dortmund: Außerordentliche Belegschaftsversammlung gegen Regierungspolitik
18.11.10 - In einer Pressemitteilung des Betriebsrats von HSP Dortmund wird über eine außerordentliche Belegschaftsversammlung vor dem Tor berichtet, an der sich am 11. November ein Großteil der Früh- und Mittagschicht der Beschäftigten beteiligte. Darin heißt es unter anderem:
Der außergewöhnliche Ort hing mit dem Thema der Versammlung zusammen: "Die Auswirkungen der Berliner Regierungspolitik für die Beschäftigten bei HSP und ihre Familien und was wir davon halten." Was die Kollegen davon halten, war auf einem Schild zu lesen: "Merkel und Co: wir haben die Schnauze voll von Eurer Politik. Wir machen einen heißen Herbst und sind auf alles eingestellt." Zunächst sprach der erste Bevollmächtigte der IG Metall, Hans-Jürgen Meier. Er griff neben der Verlängerung des Renteneintrittsalters vor allem die Praxis der Leiharbeit und das dazu vorgelegte Gesetz der Bundesministerin an, das den Ersatz von Stammarbeitsplätzen durch Leiharbeiter weiter fördert.
Bemerkenswert an der Versammlung war die fast komplette Teilnahme der Beschäftigten der Fa. Lehnkering, die Verladetätigkeiten für HSP machen. Diese Kollegen bekommen für dieselbe Tätigkeit, die früher HSP-Kollegen gemacht haben, über 2 Euro weniger Stundenlohn und sind wie die HSP-Kollegen immer noch von Kurzarbeit betroffen. ... "Auslagerungen spalten die Belegschaften, schwächen uns Beschäftigte. HSP-Kollegen und die Kollegen von Lehnkering arbeiten für denselben 'Herrn', deshalb sind wir eine Belegschaft und treten dafür ein: Ein Betrieb, eine Belegschaft und deshalb auch die gleichen Arbeitsbedingungen!", forderte der BR-Vorsitzende Gerd Pfisterer.
Außer von Lehnkering überbrachten auch die VKL von Conti Dortmund, der Betriebsrat der Fa. Fricke und die Sprecherin der Kreisleitung der MLPD ein Grußwort bzw. Solidaritätsschreiben. Der Vorsitzende der Jugend- und Auszubildenden-Vertretung, Ismail Idrizi kritisierte die Rente mit 67, „weil dies nicht nur schlecht ist für die älteren Kollegen ist, sondern auch uns Jungen Arbeitsplätze wegnimmt. ..."
Verschiedene Redner mobilisierten für die DGB-Demo und Kundgebung am Samstag. „Das kann aber nur der Anfang sein! Wir müssen lernen, so kämpferisch wie in Frankreich und so organisiert und beharrlich wie die Gegner von Stuttgart 21 zu kämpfen! ..." Mit diesen Worten des BR-Vorsitzenden wurde nach einer Stunde die a.o. Belegschaftsversammlung geschlossen.