Umwelt
Neue Kräfte international im Kampf gegen die Klimakatastrophe - trotz Eiseskälte in Deutschland entschlossene Aktionen zum internationalen Kampftag zur Rettung der natürlichen Umwelt
05.12.10 - Bei der Weltklimakonferenz in Cancun melden sich neue Kräfte im Kampf zur Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit kämpferisch zu Wort: Die "Weltweite Allianz der Müll-Pflücker (Waste-Pickers) und ihrer Verbündeten" fordert selbstbewusst "Respekt vor den Müll-Pflückern - sie schützen das Klima durch Recycling". Als "Waste Pickers" (Müll-Pflücker) bezeichnen sich Menschen, die ihren mageren Lebensunterhalt dadurch verdienen, dass sie die Straßen und Müllkippen der Welt auf wiederverwertbare Materialien durchsuchen - wie Metall, Papier/Pappe und anderes - diese sortieren und verkaufen.
Allein in Calcutta/Indien leben davon 20.000 Menschen, 12.000 in Manila/Philippinen, 15.000 in Mexico City und auch viele in Managua/Nicaragua. Ihr weltweiter Verband protestierte in Cancun mit vielen Transparenten dagegen, dass dieser Müll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden soll, damit der Ausstoß an Treibhausgasen erhöht und ihnen die Lebensgrundlage entzogen wird.
Über internationale Aktivitäten zum Kampftag zur Rettung der natürlichen Umwelt der ICOR ("International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations" - Internationale Koodinierung revolutionärer Parteien und Organisationen) wird die "Rote Fahne" in Wort und Bild in ihrer nächsten Ausgabe berichten. Man kann sie hier bestellen. "rf-news" hatte gestern, am Samstag, über Aktionen in Deutschland aus Duisburg, Eisenach und Stuttgart berichtet. Wir setzen die Berichterstattung heute fort.
In Mannheim hatte das kommunale Personenbündnis "Mannheim steht auf!" zu Aktivitäten am 4. Dezember auf dem Mannheimer Paradeplatz aufgerufen. Weitere Gruppen, Verbände und Parteien, wie Greenpeace, der Frauenverband Courage, das Bündnis "100 % Energiewende" und die MLPD hatten dort schöne Infostände mit viel Material aufgebaut, die von den Passanten immer wieder interessiert gemustert wurden. Vertreterinnen und Vertreter von Courage, "Mannheim steht auf!" und der MLPD orientierten mit lebendigen und kämpferischen Ansprachen via Lautsprecher auf die wahren Verantwortlichen - die internationalen Großkonzerne und Übermonopole.
In interessanten Diskussionen mit den Menschen auf dem Platz zeigte sich auch, dass viele der Passanten keine richtige Vorstellung vom realen Stand des Übergangs in die globale Klimakatastrophe hatten und viele auch gar nicht interessiert waren. Den Teilnehmern der Aktion wurde so deutlich, dass noch viel Kleinarbeit zur weiteren Aufklärung und Organisierung des notwendigen aktiven Widerstands zu leisten ist.
Stolz war man am Stand der MLPD auf den Schriftzug "ICOR", der unübersehbar auf der Spannfahne des Stands prangte. Die MLPD ist Mitglied dieser Anfang Oktober gegründeten weltumspannenden Organisation. Zu wissen, dass man gleichzeitig weltweit mit anderen revolutionären Organisationen auf die Straße geht, verlieh den Anwesenden eine gute Portion Schwung und ließ die eisigen Minusgrade, die an diesem Tag herrschten, bald vergessen sein.
Unter dem Motto "Statt 'Weiter so' in die globale Klimakatastrophe Widerstand regional, in Deutschland und weltweit!" hatten das "Anti-Atom-Plenum Weserbergland" zusammen mit den Klimapiraten, der "Bürgerbewegung für Kryorecycling, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz", der Linkspartei und der MLPD zu Aktionen in der Innenstadt von Hameln und einem Laternen- und Fackelumzug aufgerufen. Auch SPD und Grüne unterstützen den Aufruf, konnten aber aus zeitlichen Gründen (der Flyer war schon im Druck) nicht mehr genannt werden. So reihten sich in der Fußgängerzone, mitten im Weihnachtstrubel, vier bunte Stände aneinander.
Besonderes Lob für ihren Einsatz bei dieser Witterung kam von Touristen aus Ahaus, wo sich der Widerstand gegen geplante Atommülltransporte nach Majak in Russland verstärkt. Die "Bürgerbewegung für Kryorecycling, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz e.V." verteilte ihren Aufruf zum Weltklimatag mit Werbung für den 2. Umweltpolitischen Ratschlag im Oktober 2011 und führte zahlreiche interessante Gespräche. Die Linkspartei informierte mit Stellwänden und einem Quiz über die zusätzlichen atomaren Gefahren durch die Laufzeitverlängerung. Ein besonderer Anziehungspunkt war der Stand der "Initiativgruppe zum Aufbau der MLPD". Wissenschaftliche Experimente zur Wasserverschmutzung und Kohlendioxid in der Luft sprachen besonders Kinder und Jugendliche an.