Politik
Montagsdemo-Splitter vom 29. November 2010: Vorweihnachtsstimmung bei den Montagsdemos
02.12.10 - "Schießt den Mappus auf den Mond - das ist Raumfahrt, die sich lohnt!" tönte es am Montagabend über den Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Von den bundesweiten Medien weitgehend verschwiegen kamen 10.400 Menschen zur Montagsdemo gegen "Stuttgart 21" zusammen. Im Gegensatz zu den offiziellen Rednern stand ihr Entschluss fest: auch nach dem Schlichterspruch geht unser Kampf auf der Straße weiter!
Überall fanden sich - wenn auch oft wenige - Montagsdemonstranten trotz ungewöhnlicher Kälte und starkem Schneefall zusammen. An vielen Orten wurde zu kämpferischen Aktionen aus Anlass des Weltklimatags am kommenden Samstag mobilisiert. Aber natürlich gab es auch noch weitere Themen:
So wurde in Bochum dem frechen Vorschlag des Direktors des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, die Arbeitszeit auf 48 Wochenstunden auszudehnen, einstimmig die Forderung nach der 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich entgegengehalten.
In Hamburg ist angesichts des wachsenden Widerstands Regierungsverschleiß angesagt. Nach dem Platzen des "schwarz-grünen" Senats wird nun Olaf Scholz (SPD) als neuer "rot-grüner" Bürgermeister vorhergesagt. Bei uns Montagsdemonstranten hat dieser Mann als Hartz-IV-Mitbegründer und vor allem -Verschärfer während seiner Zeit als Arbeitsminister in Berlin jedweden Kredit verspielt.
In mehreren Orten, wie in Esslingen, wurden die Erfolge der Montagsdemonstranten Ina Korntreff (Wolfen) und Frank Oettler (Halle an der Saale) im Kampf um ihre Arbeitsplätze als ermutigende Zeichen für alle bekannt gemacht.
Die Montagsdemo Recklinghausen protestierte dagegen, "dass Wolfgang Porrmann, Mitglied der Linken, wegen einer Protestaktion gegen das Kohlekraftwerk in Datteln vor Gericht gezerrt wird. Hier werden ganz klar Opfer und Täter verwechselt!"