International
Welt-Aids-Tag: Für fünf Millionen medizinische Behandlung erkämpft - Zahl der Infizierten wächst weiter
Darmstadt (Korrespondenz), 01.12.10: Weltweit leben 33,3 Millionen Menschen mit dem Aids-Virus (HIV), vor allem in Afrika, zunehmend aber auch in Indien, China, Bangladesh, Philippinen und Osteuropa. In Russland und der Ukraine wuchs die Zahl der Menschen mit HIV besonders durch Drogengebrauch seit 1995 von wenigen Tausend auf über 1,4 Millionen. Während vor 2001 eine HIV/Aids-Therapie einer kleinen privilegierten Gruppe vorbehalten war, erhalten heute 5,25 Millionen Menschen mit HIV/Aids diese lebensrettenden Medikamente - auch dank millionenfachen Protests.
Trotzdem sind beim heutigen Welt-Aids-Tag noch 64 Prozent der behandlungsbedürftigten Menschen von einer Behandlung ausgeschlossen. Hauptverantwortlich für das Versagen der skandalösen herrschenden Aids-Politik sind die hohen Preise der weltmarktbeherrschenden Pharmakonzerne für Aids-Medikamente, die für viele Länder und Betroffene nicht finanzierbar sind (siehe "rf-news"-Artikel vom 23.7. zur Internationalen Aids-Konferenz).
Welche fatalen Folgen die Unterwerfung der Gesundheitssysteme unter die Gewinninteressen der Imperialisten hat, legte der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offen: jedes Jahr rutschen weltweit rund 100 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze, weil sie viel Geld für die Behandlung von Krankheiten ausgeben müssen, 150 Millionen Menschen seien zudem vom Ruin bedroht.
In den selbstlosen Kampf gegen Aids haben sich inzwischen weltweit Millionen Menschen eingereiht. Ihnen ist es zu verdanken, dass es wichtige Schritte im Kampf gegen Aids gibt. Der Kampf gegen Aids wird die notwendige Kraft vor allem dann erhalten, wenn er sich weltweit zusammen schließt mit den wachsenden Bewegungen und Kämpfen gegen die sozialen Wurzeln der Epidemie – gegen Armut, gegen Rassismus und Krieg, gegen die Privatisierung der öffentlichen Gesundheitsversorgung, gegen die imperialistische Ausbeutung durch die mächtigen Weltmonopole und die Regierungen der Großmächte. Auch dazu müssen die revolutionären Organisationen und Parteien ihre Tätigkeit schrittweise enger koordinieren.