Umwelt

Weltweite Proteste gegen die begonnene Klimakatastrophe

Weltweite Proteste gegen die begonnene Klimakatastrophe
Delegationen aus Großbetrieben auf dem Bauplatz für ein geplantes Kohlekraftwerk bei Krefeld

04.12.10 - Heute jährt sich zum sechsten Mal der Weltklimatag, der von verschiedenen Umweltorganisationen ins Leben gerufen wurde. Seitdem hat sich die begonnene Klimakatastrophe dramatisch weiter verschärft. Extreme Schwankungen von Gluthitze und klirrenden Kälteeinbrüchen sind ein Ausdruck davon, dass das Klima zu kippen droht. Alle Klimakonferenzen und -gipfel der führenden Industrienationen haben das nicht verhindert.

In diesem Jahr waren in über 100 Ländern Aktivitäten geplant. Eine Besonderheit des diesjährigen Weltklimatags ist, dass sich die internationale Organisation ICOR ("International Coordination of Revolutionary parties and organizations"), in der die MLPD Mitglied ist, dafür eingesetzt hat, diesen Tag zu einem internationalen Kampftag zu machen. Hier erste Eindrücke aus Korrespondentenberichten vom heutigen Tag, an dem trotz Schnee und Kälte aktive Umweltschützer auf die Staße gingen:

Auf dem Karlsplatz in Eisenach vor dem Lutherdenkmal kamen etwa 25 Menschen aus verschiedenen Bündnissen und Parteien zusammen: von der vor kurzem gegründeten Thüringer Regionalgruppe der "Bürgerbewegung für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Kryorecycling", der MLPD, den Rotfüchsen, der Bürgerinitiative gegen die 380kV-Trasse durch den Thüringer Wald und vom "Eisenacher Aufbruch". Die Eisenacher Stadtratsparteien, die alle bis auf die NPD eingeladen waren, glänzten mit Abwesenheit. Fritz Hofmann, Stadtrat des "Eisenacher Aufbruch", war als einziger gekommen.

Über Aktionen zum Weltklimatag in Stuttgart berichtet ein Korrespondent. "Von 10 bis 12 Uhr fand ein Informationsstand der MLPD in der belebten Stuttgarter Königstrasse statt. Der Gedanke einer internationalen Widerstandsfront gegen die Umweltkatastrophe fand breites Interesse." Um 12.30 Uhr startete das Umwelt- und Klimaschutzbündnis Stuttgart (KUS) mit einem weithin sichtbaren Protestmarsch auf der Bannmeile des Landtags mit ca. 80 Beteiligten.  Jörg Schmid von der Aktion "Strom ohne Atom" griff sowohl Ministerpräsident Mappus wie die Kanzlerin mit ihrer Lüge an, dass die Atomkraft eine Übergangstechnologie wäre. Ebenso die massive Behinderung der Förderung von erneuerbaren Energien. "Wir glauben diese Lügengeschichte nicht. Wir fordern das Ende der Atomkraft und der Kohleverstromung! Wir fordern eine ökologische Energiewende jetzt und eine drastische CO2-Reduzierung!"

In Duisburg begann an der Stadtgrenze von Rheinhausen und Uerdingen um 5 vor 12 eine Aktion vom Klimabündnis Niederrhein, das 32 Organisationen umfasst, darunter die MLPD, die Linkspartei und die Grünen. Die Kundgebung fand am Standort für ein Kohlekraftwerk statt, dessen Bau bisher verhindert wurde. Neben verschiedenen Beiträgen brachten die Rythmen der Gruppen "Bandbreite", "Fresh game" und ein szenisches Theater von Attac die Teilnehmer in Bewegung zum Aufwärmen. Die Rotfüchse schlugen "Alarm", denn "den Eisbären ist es viel zu warm".

Anschließend bewegte sich ein Autokorso zur Duisburger Innenstadt. Dort startete eine kämpferische Demonstration zum Rathaus. Aufgerufen hatte die "Bürgerbewegung für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Kryorecycling". Von Delegationen aus Großbetrieben (Opel, ThyssenKrupp) wurden kämpferische Reden gehalten, die unterstrichen, dass die Arbeiterbewegung die Umweltfrage noch mehr als bisher zu ihrer ureigenen Sache machen muss.

Stefan Engel, Hauptkoordinator der ICOR und Vorsitzender der MLPD betonte, dass die Klimazerstörung durch die Profitgier der internationalen Konzerne eine Dimension angenommen hat, die unsere gesamten Lebensgrundlagen zerstört und den länderübergreifenden aktiven Widerstand dringend notwendig macht. Selbstkritisch stellte er fest, dass die internationale marxistisch-leninistische und Arbeiterbewegung die Umweltfrage bisher vernachlässigt hat. Sie ist aber neben der sozialen Frage zur wichtigsten aktuellen Kampfaufgabe geworden. 

"rf-news" wird morgen weiter vom Internationalen Kampftag zur Rettung der natürlichen Umwelt berichten.