Politik
"Stuttgart 21 plus ist Stuss plus - wir setzen dagegen Widerstand plus!"
Stuttgart (Korrespondenz), 06.12.10: Am Samstag demonstrierten vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof laut Veranstalter auch erneut 10.000 gegen "Stuttgart 21". Es gab viele neue Schilder wie unter anderem "Unvernunft plus Unvernunft gleich Stuttgart 21 plus" oder "Schlechterspruch - beschleißern! Nicht mit uns." Deutlich lauter und bestimmter ertönten auch wieder die Sprechchöre "Lügenpack", jetzt auch "Lügenpack plus" und "Mappus weg". Der brutale Polizeieinsatz am 30. September wurde erneut angeprangert wie auch die Konsequenz des Staatsapparats, eben bundesweit 78 neue und effektivere Wasserwerfer an zu schaffen.
"Wir lassen unseren Widerstand nicht kriminalisieren", erklärte ein Redner der Parkschützer und forderte zur Solidarität auf. Denn am 7. Dezember sind vor dem Amtsgericht Stuttgart (Hauffstr 5, 9 Uhr ) Aktivisten von Robin Wood wegen "Hausfriedensbruch" angeklagt, weil sie drei Stunden einen Abrissbagger besetzt hatten.
Damit es nun zum geforderten "Widerstand plus" kommt, gilt es die Mobilisierung und Überzeugungsarbeit zu verstärken - im Kampf gegen die offene Hetze der Bild-Zeitung "Beendet die Demos" wie der versuchten schleichenden Demoralisierung nach dem Schlichterspruch. Am 11. Dezember wird eine überregionale Demonstration stattfinden, zu der auch ein Sonderzug aus Berlin erwartet wird.
Und am Tag darauf wird der renommierte Bahnexperte Dr. Karl-Dieter Bodack im Rahmen der Offenen Akademie im Stuttgarter Arbeiterbildungszentrum seinen Vortrag halten "Der Weg der Bahn - ein ökologisches, wirtschaftliches und energetisches Desaster". Als einer der Redner am Samstag erklärte er: "Nein zu S21 plus, weil auch dies ein Bahnhof wäre mit weniger Zügen und mehr Verspätungen."
Er deckte außerdem auf, dass die Behauptung von Heiner Geißler, "S21 sei eben durchgeplant und durchgerechnet", nicht stimmt. Denn für den dazu gehörenden fünf Etagen tiefen Bahnhof am Flughafen gilt selbst das nicht.