Politik

Am Samstag wieder Großkundgebung gegen "Stuttgart 21"

Stuttgart (Korrespondenz), 09.12.10: Der Widerstand gegen "Stuttgart 21" lebt. Am 4. Dezember haben 10.000 Gegner gezeigt, dass sie sich von der ersten Schockstarre nach dem "Schlichterspruch" des ehemaligen CDU-Generalsekretärs Heiner Geißler erholt haben. Die Redner von den Parkschützern, die bei den Gesprächen ausgestiegen sind, gingen mit dem Schlichterspruch scharf ins Gericht und nannten ihn "vollkommen unakzeptabel", Bürgerentscheid und vollständiger Bau- und Vergabestop wurden gefordert.

Die Repräsentanten des Bündnisses "K 21", des bisheriges Hauptträgers des breiten Protestes, das auch die Verhandlungsführer gestellt hat, sind momentan abgetaucht bzw. versuchen, den Offenbarungseid durch die "Schlichtung" zu beschönigen. Es sei gelungen, "bis ins letzte Wohnzimmer die Untauglichkeit von S 21 hinein zu tragen". Nur ändert das eben auch nichts daran, dass das Ergebnis der "Schlichtung" darin besteht, "Stuttgart 21" weiter gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit durchzusetzen.

Von Ministerpräsident Mappus wurde jetzt bekannt, dass er persönlich am 30. September, dem schwarzen Donnerstag, ein "offensives Vorgehen" von der Polizei verlangt und sich über Warnungen des Landespolizeipräsidenten hinweggesetzt hat. "Mappus weg" und "Lügenpack" schallte es minutenlang unüberhörbar über die Schillerstraße - ein guter neuer Auftakt.

Allerdings muss jetzt eine intensive Verarbeitung dieser Erfahrung mit dem Betrug der "Schlichtung" erfolgen. Die Grünen konnten die Verhandlungen für ihre weitere Profilierung nutzen. Viele Gegner setzen Hoffnungen in die Landtagswahlen, um endlich die verhasste CDU loszuwerden. Aber da sind viele Fragen offen. Immer wieder entwischt es einem grünen "Promi", dass man einem "Stuttgart 21 plus" doch zustimmen werde.

Nächsten Samstag, 11. Dezember, um 14.00 Uhr: überregionale Großdemonstration gegen "Stuttgart 21".