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Dankbrief von Natalja Tomilova aus Kasachstan für die Solidarität

10.12.10 - In einem Dankbrief von Natalja Tomilova, der Vorsitzenden des Vereins "Bergarbeiterfamlie" aus Karaganda/Kasachstan, für die Solidarität gegen die zunehmenden Repressalien der Behörden (siehe auch "rf-news" vom 5.11.) heißt es:

Wir danken euch für die aktive Unterstützung des Vereins "Bergarbeiterfamilie" und dabei auch von uns, den Leitern Natalja Tomilova und Tahir Muchamedsjanov. Zurzeit erleben wir nicht die besten Zeiten unserer Tätigkeit, da wir von der örtlichen Exekutivgewalt und der Justiz unterdrückt werden, die die Interessen des größten Konzerns, Arcelor Mittal Temirtau bedienen.

Deren Aktivität ist auf die Vernichtung des Vereins ausgerichtet, der unter den Arbeitern und Bewohnern der Region Ansehen genießt. Die örtliche Staatsgewalt und der Konzern wenden gemeinsam alle möglichen Methoden an, wie Drohung, Erpressung, Verleumdung und dergleichen, um die Menschen einzuschüchtern und gegen uns auszurichten. ...

Dabei nützen unsere staatlichen Organe doppelte Standards. So war auf dem Markt der Ideen und Projekte der NGOs (Nichtregierungsorganisationen), der am 10. November in Kasachstans Hauptstadt Astana stattfand, das Projekt unserer Organisation "Recht und Ordnung" unter den Siegern. Der Minister für Kultur und Bildung der Republik Kasachstan händigte mir persönlich ein Diplom und ein wertvolles Geschenk aus, wünschte schöpferische Erfolge in der weiteren Arbeit, die nach seinen Worten so wichtig und notwendig für die Bergarbeiterfamilien sei. Dieser ganz Pomp wurde in den Massenmedien verbreitet, um zu erklären, dass die Staatsmacht unsere Tätigkeit begrüße und uns in keiner Weise drangsaliere ...

Das alles ist jedoch Lüge und Heuchelei, denn ohne die Zustimmung der höchsten Führung würde niemand wagen, die Führer der Bergarbeiterbewegung zu verfolgen.

Liebe Freunde,
wir versuchen mit allen Kräften, unseren Verein zu erhalten, doch das wird immer schwieriger. Deswegen schätzen wir eure Solidarität und Aktivität sehr. In unserem Land sind, im Unterschied zu eurem, Demonstrationen und Streiks verboten, genauer: man muss dafür eine besondere Genehmigung von den Behörden erhalten, die sie natürlich nicht geben. ... Wir informieren euch weiter über die Ereignisse und hoffen auf eure Unterstützung.